Neffentrick, Enkeltrick, falsche Polizisten, die große Liebe über das Internet – die Betrugsvorfälle in Kärnten häufen sich und die Liste der aktuellen Betrugsvarianten wird immer länger. Die Opfer sind meist ältere Personen. Wie eine 78-jährige Dame aus Villach, die vor einigen Tagen über das Telefon von einem falschen Polizisten betrogen wurde, mehrere Zehntausend Euro wurden ihr entlockt. "Da wir als Polizeibeamte immer mehr solcher Fälle bemerken, hab ich mit der Erlaubnis von Bezirkspolizeikommandantin Daniela Puffing eine Präventionskampagne ins Leben gerufen", erklärt Polizist Herbert Pirold von der Polizeiinspektion Friesach.
Die Kampagne richtet sich an Gemeinden, Pensionistenvereine oder an betagte Bürger und soll verhindern, dass weitere Menschen zu Opfern werden. "Man kann sich beim Bezirkspolizeikommando St. Veit melden und wir vereinbaren einen Termin für einen Vortragsabend." Pirold selbst wird am Info-Abend mit einer Power-Point-Präsentation einen Vortrag zu den aktuellen Betrugsmaschen halten und auch Verhaltenstipps geben, sollte eine Betrügerin oder ein Betrüger mit den Personen Kontakt aufnehmen. "Es geht um den falschen US-Soldaten, den erfundenen Unfall der Enkelkinder oder die Anrufe von falschen Polizisten. Das ganze Projekt läuft unter dem Namen 'Gemeinsam sicher im Bezirk St. Veit an der Glan'", erklärt der Friesacher.
Der Startschuss soll im November fallen. "Gemeinden, Einzelpersonen und Vereine können sich aber jetzt schon bei uns melden und einen Termin vereinbaren", erklärt der Kriminalpräventionsbeauftragte, der schon seit 30 Jahren im Dienst der Polizei steht.
Jede Gemeinde in St. Veit kann sich für einen Info-Abend anmelden. "Ob die Kampagne sich auf ganz Kärnten ausweitet? Das wäre möglich. Es gab auch schon einige vereinzelte Info-Abende in den Nachbarbezirken."