Die Sportflächen des Gymnasiums in St. Veit sind so voll, als hätte die Schule schon begonnen. Hat sie auch - zumindest für die Schüler und Schülerinnen der Sommerschule in den vergangenen zwei Wochen. Patrick Grabner, Lehrer für Mathematik und Physik am Gymnasium St.Veit, ist mit seinen Schülern draußen, die Gruppe "strebert" von 8 bis 12 Uhr Mathematik. "Das ist anstrengend, aber jetzt wird beim Basketball getobt." "Die Schüler haben hier keinen Druck, es gibt keine Noten", sagt Helmar Wurzer, Leiter der Sommerschule und Lehrer für Bewegung und Sport sowie Mathematik am Gymnasium St. Veit. "Die Sommerschule, die am 9. September endet, ist eine gute Vorbereitung, die Kinder finden sich auch schneller ins neue Schuljahr ein." Auch Direktor Manuel Pichler betont das angenehme Lernen, welches es Kindern erleichtere, Lücken im Stoff nachzuholen: "Es gibt hier gute Möglichkeiten, Fragen zu stellen. Wir sagen immer, fragt, fragt,fragt."
Bereits zum dritten Mal gibt es die Sommerschule, mit einem Vorurteil räumen Wurzer und Pichler auf: "Es wurde so verstanden, da gehen die mit einem Fleck hin. Das stimmt aber nicht mehr", sagt Pichler. "Wir haben gute und sehr gute Schüler, die gehen ebenso gerne in die Sommerschule." Auch die Eltern erkennen die Vorteile dieser Ferienbetreuung. Wurzer: "Wir haben eine Steigerung von 60 Prozent bei den Schülerzahlen. 91 Schüler sind heuer hier, 63 waren es 2021. "Ein Grund für den Wohlfühlfaktor für Kinder wie Lehrer ist, dass in kleineren Gruppen - 10 bis 15 Kinder - gelernt wird, als es sonst passiert. Es gibt drei Mathematikgruppen und zwei Deutschgruppen für Schuler von 10 bis 14 Jahren aus AHS und MS sowie eine Englischgruppe.
Volksschulkinder der ersten und zweiten sowie der dritten und vierten Klasse werden in zwei Volksschulgruppen unterrichtet. Im Lehrerteam: drei Pädagogen aus dem Gymnasium St. Veit, eine aus der Volksschule St. Veit und sieben Lehramtstudierende. "Männliches und weibliches Personal unterrichtet im Teamteaching, denn der männliche Part ist wichtig", erklären Pichler und Wurzer. Und es gibt die Funktion eines "Buddys": Ein Mitglied eines Teams hat eine helfende Funktion. Die 14-jährige Antonia Zitterer aus Feldkirchen hilft den Kindern beim Lernen und unterstützt damit die Lehrpersonen.
"Die Lehrer sind nett und es macht Spaß", findet der 11-jährige Pascal. Außerdem super: "Es gibt keine Hausübungen." Fußball ist für Thomas auch ein Argument für die Sommerschule. Der ist zwischen den Schulstunden fix eingeplant. Das Duo besucht die Deutschgruppe. Vorbereiten auf das neue Schuljahr und Freunde wieder zu treffen, ist Frederik und Elias, beide sind 13 Jahre alt, wichtig. Elias möchte auch in Englisch besser werden. Marlene Bidner aus St. Veit befindet sich gerade im Lehramt-Masterstudium Mathematik, ihr Zweitfach ist Katholische Religion. Sie unterrichtet in der Sommerschule, um ihre praktische Ausbildung zu intensivieren, ebenso Julia Scheiber, Lehramtstudentin für Deutsch und Geografie.
Auch am Ende dieses Schultages treffen sich die Pädagogen und Pädagoginnen zur Schlussbesprechung. "Richtig schön" sei das Unterrichten in der Sommerschule, schwärmt Christine Stromberger, Lehrerin der Volksschule St. Veit. "Ich kann den Lernstand der Kinder gut ermitteln, schauen, wo sie stehen. Individuelle Förderung ist so gut möglich." Sinnerfassendes Lesen, Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund oder das Einmaleins automatisieren, sind Unterrichtsschwerpunkte.