"Ein normaler Tag besteht aus drei bis vier Sporteinheiten zu je zwei Stunden. Diese beinhalten die Kraftkammer, Laufen, Zirkeltraining und natürlich das Fechten an sich", berichtet Florian Rankl aus dem Heeresleistungssportzentrum 07 am Faaker See. Seit Juli ist der ambitionierte Fechter dort stationiert. Sein Ziel: Der Verbleib an der Spitze von Österreichs besten Fechtern und eine Teilnahme bei der Welt- und Europameisterschaft.
Für Rankl, der in diesem Jahr auch zum "Kopf des Jahres" in der Kategorie "Junge Talente" von den Usern der Kleinen Zeitung gewählt wurde, bietet des Heeressport eine einzigartige Gelegenheit: "Es ist nach der Matura wirklich sehr befreiend, sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren zu können. Alle Sportlerinnen und Sportler sind über das Heer versichert und das ganze Bundesland kann als Trainingsort genutzt werden", erklärt er. Vor allem im Fechten sei es gut, nicht an Örtlichkeiten gebunden zu sein, denn als Fechter ist man auf spezielle Sportanlagen angewiesen.
Einziger Weg zum Profisport
Für manche Sportarten ist das Heer der einzige Weg, einen Status als Profisportler zu erlangen. "Es schafft ein optimales Trainingsumfeld." Von ungefähr 40 Sportlerinnen und Sportlern im Heeressportzentrum Faak am See ist Rankl der einzige Fechter. Er krönte sich vor seiner Einberufung bereits zum doppelten Kärntner Fechtmeister. Im Kulturhaus Treibach-Althofen, wo die Meisterschaften stattfanden, ging Rankl in 14 Duellen 14-mal als Sieger hervor.
Doch der Sportler aus Passering strebt nach mehr: "Mein Ziel für die kommende Saison ist der Anschluss an die besten Fechter im Weltcup. Damit ist natürlich auch die Teilnahme an der EM und WM gemeint." Zudem möchte er seinen Vertrag beim Heeressport verlängern. Nach jetzigem Stand läuft dieser im Jänner 2023 aus. "Sollte ein Sportler außerordentliche Leistungen erbringen, so wird er beim Heer verlängert, sprich kann sich für einen längeren Zeitraum ganz und gar auf den Sport konzentrieren", nennt Rankl den Vorteil einer Vertragsverlängerung.
Die Europameisterschaft findet Ende Februar in Estland statt. Rankl rechnet sich realistische Chancen auf eine Teilnahme aus. Auch die Teillnahme an der Weltmeisterschaft, die im April in Bulagrien ausgetragen wird, wäre in jetztiger Form im Bereich des Mach- und Schaffbaren.
Fortsetzung seines Romans geplant
Übrigens ist der junge Sportler auch literarisch tätig und nutzt die Regenerationspausen im gut gefülltem Trainingsplan für die Fortsetzung seines Romans. "Der Orden der Angst" hieß Rankls Debütroman, den er noch während seiner Schulzeit verfasste. Damit hat der 18-Jährige einen perfekten Ausgleich zum Sport gefunden.