Der Spätsommer schafft mit seinen milden Temperaturen die idealen Rahmenbedingungen für Ausflüge mit dem Rad, ein Sprung ins kühle Nass bietet sich im Seenland Kärnten als perfekter Abschluss einer Tour an. Die Radlobby führt daher regelmäßig Bäderchecks durch, um ein fahrradfreundliches Badevergnügen in Kärnten zu ermöglichen.
Im Bezirk St. Veit wurden 5 Freibäder (St.Veit, Treibach, Friesach, Straßburg und Gurk) sowie 3 Badeseen (Längsee, Hörzendorfer See, Kraigersee) auf ihre Erreichbarkeit mit dem Fahrrad und die Qualität der Abstellanlagen für Fahrräder von der Radlobby St.Veit an der Glan überprüft. Das Ergebnis zeigt, dass viel Verbesserungsbedarf besteht.
Freibad St. Veit an der Glan - Ein Speichenkiller
Das Freibad in St. Veit an der Glan lässt sich zwar mit dem Fahrrad von der Innenstadt aus erreichen, jedoch sind einige Gefahrenstellen, wie beispielsweise ein Kreisverkehr ohne Regelung für den Fahrradverkehr beziehungsweise mit keiner Querungsmöglichkeit, zu überwinden. Die Abstellanlage für die Räder ist veraltet und kann als sogenannter "Speichenkiller" bezeichnet werden.
Freibad Treibach Althofen -Pluspunkt für Radweg
Das Freibad in Treibach ist über den Radweg von der Innenstadt gut erreichbar und bekommt einen Pluspunkt. Allerdings sind auch hier die Abstellanlagen veraltet.
Freibad Friesach - Schlechte Fahrradinfrastruktur
In Friesach ist die Infrastruktur der Fahrradwege nur dürftig ausgebaut. Zum Freibad gibt es keinen durchgängigen Radweg. Zudem gibt es keinen adäquaten Fahrradparkplatz.
Freibad Straßburg - Kein Radweg
Straßburg hat weder einen Fahrradweg zum Freibad, noch gute Abstellmöglichkeiten.
Freibad Gurk - Gute Beschilderung
Das Freibad Gurk punktet mit einem gut angeschlossenen Radweg inklusive Beschilderung, was sich auch bemerkbar macht. Hier reisen viele Badegäste mit dem Fahrrad an. Schade nur, dass eine moderne, auch für E-Bikes geeignete, Radabstellanlagen mit Radbügeln fehlt.
Längsee - Gefährliche Querung
Der Längsee ist von St.Veit an der Glan aus über mehrere Wege mit dem Fahrrad erreichbar. Ein markierter Radweg führt von der Innenstadt aus, mit wenigen Stop-and-Go Stellen, über Sand und Bernaich direkt bis zum See. Man muss sich in der Umgebung allerdings gut auskennen, denn es gibt keine Beschilderung und somit fehlt die Information, wie man über den Radweg zum Längsee gelangt. Ein Teil des Weges wird auf der Landesstraße geführt. Hier herrscht zwar Tempo 70, allerdings fehlt eine Markierung. Zudem gibt es beim Campingplatz Wieser eine gefährliche Querung der Landesstraße auf der Rückfahrt nach St. Veit.
Eine alternative Route führt über die Schwag, hier sind einige Höhenmeter zu überwinden, dafür fährt man über einen schönen Forstweg.
Beim Haupteingang zum Strandbad kann man sich teils über moderne Fahrradabstellmöglichkeiten mittels Radbügel freuen. Beim Stiftsbad fehlen jedoch adäquate Radabstellmöglichkeiten, ein einsamer Radabstellplatz reicht bei Weitem nicht für den Bedarf.
Kraigersee - Radbügel gewünscht
Der Kraigersee ist über zwei Seiten aus erreichbar, einen durchgängigen Radweg gibt es nicht, auch keine Schilder, die auf Fahrradfahrerinnen und- fahrer hinweisen, weder auf der Kraigersee Straße noch auf der L67a.
Die Abstellanlagen sind am Kraigersee auch veraltet und gerade hier, beim Austragungsort eines Triathlons und Startpunkt für ein Radrennen, würde man sich ausreichend Radbügel wünschen.
Hörzerndorfersee - Gefährliche Fahrt
Zum Abschluss wurde der Hörzendorfersee mit dem Fahrrad besucht. Von St. Veit an der Glan aus kann man den Glanradweg bis zur Abzweigung Hörzendorfer Straße fahren, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als über die viel befahrene Bundesstraße entlang zum See zu kurbeln. Leider erwartet einen auch vor dem Hörzendorfersee keine adäquate Möglichkeit, sein Fahrrad abzustellen.
Fazit
Vorzeigebeispiele für eine passende Beschilderung und Markierungen von Radwegen hin zu Freibädern und Badeseen gibt es in Kärnten kaum. In Italien und Slowenien sind Warnschilder mit dem Hinweis auf der Straße auf Fahrradfahrerinnen und -fahrer Acht zu geben Standard. Zum Fazit: Es ist im Bezirk St. Veit an der Glan noch viel zu tun, damit man sicher und effizient mit dem Fahrrad zu den Freibädern und Badeseen anreisen kann.