Dass der diesjährige Wiesenmarkt wohl ohne Bankomat stattfinden wird, sorgt bei der FPÖ St. Veit für Unverständnis. Gemeinderat Robert Eichwalder machte seiner Empörung Luft: "Man gewinnt langsam den Eindruck, dass der Wiesenmarkt keinen Stellenwert mehr für die Stadtregierung hat."

Die Kritik von Eichwalder richtete sich vor allem an Vizebürgermeisterin Silvia Radaelli (SPÖ), die das Amt der Wiesenmarktreferentin innehat. Der Wiesenmarkt sei "eine Nummer zu groß" für Radealli, schrieb Eichwalder in einer Aussendung: "Die SPÖ-Wiesenmarktreferentin Radaelli hat ihr Referat einfach nicht im Griff. Sie muss eine klare Forderung an die verantwortlichen Banken richten: Wer weiter Geschäfte auf Augenhöhe mit der Stadt St. Veit machen will, der sollte mit alten Traditionen nicht brechen."

Die Vizebürgermeisterin wehrt sich gegen Eichwalders Vorwürfe. Es sei nicht fair, solche Aussagen zu tätigen. "Ich bemühe mich und gebe stets mein Bestes. Wir arbeiten sehr viel und der Wiesenmarkt ist auf Schiene", versichert die Marktreferentin.

Bezüglich des Bankomaten habe man alles versucht und bleibe auch weiterhin am Ball: "Es gibt niemanden, den wir nicht angerufen haben. Sogar andere Firmen und Einkaufszentren haben wir kontaktiert. Aber es will einfach niemand und ich kann niemanden dazu zwingen", sagt Radaelli.

"Kein gewinnbringendes Geschäft"

Die Anadi Bank, die zuletzt den Bankomat am Wiesenmarkt betrieben hatte, zieht sich heuer vom Gelände zurück. Sparkasse und Raiffeisenbank haben die Anfrage der Stadt, einen Bankomaten aufzustellen, abgelehnt. "Für die Banken ist das kein gewinnbringendes Geschäft. Sie haben keinen Vorteil, aber viel Arbeit", erklärt Radaelli. Sie hofft, dass sich durch den Bericht der Kleinen Zeitung ein Betreiber findet.

Der Obmann der FPÖ St. Veit plädiert dafür, Druck auf die Banken auszuüben, damit diese einen Bankomaten aufstellen. Die Stadt sei ein Großkunde bei den städtischen Banken und somit in einer starken Verhandlungsposition. "Die Stadtregierung ist dennoch nicht in der Lage, den gewohnten Bankomaten am Wiesenmarktgelände in Zusammenarbeit mit einem Bank-Vertragspartner sicherzustellen", kritisiert Eichwalder weiter. Radaelli sagt dazu: "Es wäre schön, wenn es so einfach wäre."