Dagmar Ortner (61) aus St. Veit ist die gute Seele des "Together Point". Als sie 2019 vom gemeinnützigen Verein "Together" hörte, der sich für die Rettung von Lebensmitteln einsetzt, war sie sofort Feuer und Flamme. "Schon seit meiner Kindheit war Nachhaltigkeit für mich ein wichtiges Thema. Als eines von zwölf Geschwistern lernte ich Bescheidenheit kennen, nichts wegzuwerfen, war damals ganz normal", sagte Ortner. Veränderung in Sachen Nachhaltigkeit merkt Ortner nun auch bei der Jugend: "Sehr viele junge Leute werden nun einfach munter und merken, dass die Lebensmittelverschwendung so nicht weitergehen kann." Die Preissteigerung bei den Lebensmitteln zeichne sich vor allem bei der Anzahl der Menschen, die den "Together Point" nutzen, ab. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden deshalb auch die Öffnungszeiten erweitert. Bezahlt werden die Lebensmittel, Geschirr, Kleidung und Bücher nach dem Wertschätzungsprinzip.
Viele Menschen seien sehr dankbar, dass es den Verein gibt. Ortner erinnert sich an ein denkwürdiges Erlebnis: "Einmal war eine ältere Dame mit einer Süßigkeitenschachtel bei uns, die uns für unsere Arbeit danken wollte. Sie sagte, dass sie ohne uns gar nicht überleben könnte. Das war damals schon ein sehr emotionaler Moment."
Fast täglich packt Ortner für den Verein mit an. Entweder ist sie bei der Ausgabe im "Together Point" oder holt Lebensmittel aus der Umgebung von den Supermärkten ab. "Es ist einfach schön für mich, zu sehen, dass es von den Menschen so gut angenommen wird und dass dadurch auch vielen geholfen werden kann", sagt Ortner. Ihr erklärtes Ziel ist es, "dass irgendeinmal gar keine Lebensmittel mehr weggeschmissen werden, denn es landen trotz allem viel zu viel im Müll".
Wenn Ortner einmal nicht für den Verein unterwegs ist, verbringt sie ihre Freizeit gern aktiv mit Fahrradfahren oder ihrer Hündin "Asta". Ihr Bewusstsein für Nachhaltigkeit gibt sie dann auch gern ihren Enkelinnen Chiara (11) und der frischgeborenen Vanessa weiter.
Kerstin Mittinger