"Zivilschutz heißt vor allem Selbstschutz. Erst wenn die Menschen in der Lage sind, sich selbst zu helfen, können sie anderen helfen," sagt Alfred "Fredy" Becker, Zivilschutzbeauftragter der Gemeinde Kappel am Krappfeld. Seit 28 Jahren ist er in diesem Ehrenamt tätig, dessen Hauptaufgabe die Stärkung der Eigenversorgung der Gemeinde ist.

Erst durch Pandemie ernst genommen

"Viele Jahre bin ich nicht gehört und wahrgenommen worden, da eine Katastrophe nun mal nicht absehbar ist", sagt Becker über langwierige Schwierigkeiten. Seit der Pandemie habe sich aber vieles geändert. "Die Bevölkerung fragt interessierter nach, es werden mehr Vorträge abgehalten und man nimmt das Thema ernst", sagt Becker. In der Gemeinde ist er für Sicherheitsseminare und die Erstellung eines Gemeindekatastrophenschutzplanes sowie die Gestaltung des Zivilschutztages verantwortlich. Ziel im Zivilschutz sei es immer, "die Bevölkerung autark zu machen, damit sie sich 14 Tage selbst versorgen kann."

Aufholbedarf bei Blackout und Cyberangriffen

Das Thema Zivilschutz hat ihn auch beruflich nicht losgelassen. Becker arbeitete unter anderem als Brandschutzbeauftragter und Sicherheitsfachkraft. Er selbst ist außerdem noch Mitglied des Gemeindekrisenstabes, Feuerwehrkommandant und im Katastrophenzug des Bezirks mit dabei. Als Mitglied des Katastrophenzuges war er auch schon bei großen Waldbrandeinsätzen und bei einer Sturmkatastrophe mit dabei, um zu helfen. "Man merkt dort erst, wie schwer es ist, eine Versorgung aufrecht zu erhalten. Und wie wichtig es ist, dass die Leute eine Anlaufstelle haben." Aufholbedarf sieht Becker noch österreichweit beim Thema Blackout und Cyberangriffe.

Kunst und Sport als Ausgleich

© KLEINE ZEITUNG

In seiner Freizeit lässt er seiner künstlerischen Ader freien Lauf und beschäftigt sich mit Acrylmalerei, "Indianermalerei" und dem Theaterspielen. Mit seiner Frau Angelika (58) radelt er gerne über die Berge, mit seiner jüngsten Tochter Sophie (23) liebt er es, Tennis zu spielen. Diese tritt übrigens in die Fußstapfen des Vaters und beschäftigt sich dem Thema "Stressverarbeitung nach besonderen Einsätzen", um Feuerwehrleute nach schwierigen Situationen betreuen zu können.