Ein ohrenbetäubender Knall zerreißt die Luft. Trümmerteile schnellen nach allen Richtungen. „Ich bin in meinem Loch drinnen gekauert, als ein abgeschossener Flieger der Alliierten mit laufenden Motoren auf uns zukam. Dann ist er hundert Meter vor unserer Stellung in den Boden gekracht. In dem Moment dachte ich mir, jetzt ist es aus. Ich werde sterben.“ Als wäre es gestern gewesen, erinnert sich der 92-jährige Friesacher Karl Egger an das, was er im Kriegsjahr 1945 erlebt hat. Mit nur 16 Jahren kam der Einberufungsbefehl von der Wehrmacht, Egger musste im Jänner in Rosenheim bei München einrücken. Er erzählt: „Es war ein kalter Winter. Wir wurden nach der Einkleidung in Viehwaggons nach Koblenz verfrachtet, wo wir eine Eisenbahnbrücke über den Rhein vor feindlichen Luftangriffen schützen mussten.“
Carmen Heller