Krebsforscher Wilhelm Krek, aufgewachsen in St. Filippen (Brückl), verstarb am 29. August im 57. Lebensjahr. Das Forschungsinteresse des Verstorbenen, er lebte mit seiner Familie in Herrliberg (Schweiz), galt dem Verständnis der molekularen Signalwege, die das Wachstum von Tumorzellen beeinflussen. Er hat bahnbrechende Studien über den Einfluss der Hypoxie (Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff) und des Stoffwechsels auf das Tumorwachstum und dessen Ausbreitung durchgeführt. Seine Arbeiten waren Grundlage für innovative Entwicklungen von Medikamenten und Ausgangspunkt für die Gründung von mehreren Start-Up-Unternehmen.
Krek studierte Chemie an der Technischen Universität Graz und schrieb seine Doktorarbeit am Schweizerischen Krebsforschungsinstituts (ISREC) in Lausanne. Seine wissenschaftliche Karriere führte ihn über diverse Stationen im In- und Ausland wie an die Harvard University in Cambridge und an das Dana-Farber Cancer Institute in Boston. Seine eigene Forschungsgruppe baute er am Friedrich Miescher Institut in Basel auf. Seit 2003 war er Professor für Zellbiologie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), war Mitgründer eines Kompetenzzentrums zur Erforschung von Stoffwechselkrankheiten und war federführend am Aufbau des Studienganges "Molekulare Gesundheitswissenschaften" beteiligt.
Krek forderte den wissenschaftlichen Nachwuchs und war auch viele Jahre Vorsitzender des Pfizer Preiskomitees, beriet die Pezcoller Foundation sowie die Dr. Josef Steiner Krebsstiftung. 2001 erhielt er auch den Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis, ein Schweizer Wissenschaftspreis auf dem Gebiet der Krebsforschung, der seit 1986 vergeben wird.
Eine Gedenkmesse für den Verstorbenen findet am Sonntag, 9. September, um 8.30 Uhr in der Kirche in St. Filippen statt.