Große Ehrerweisung begleitete den Rücktritt von Egon Kaiser. In den Räumlichkeiten der Feuerwehr Althofen wurde er am Donnerstag zum Ehrenbezirksfeuerwehrkommandanten ernannt. „Als Anerkennung für seine visionäre Arbeit, für seine Bereitschaft und Zeit sowie als Zeichen der verbindenden Kameradschaft“, heißt es seitens der Feuerwehr, sei ihm der Dank in dieser Form ausgesprochen worden.
14 Jahre lang, seit 2003, führte Kaiser, der 1984 in Guttaring seinen aktiven Feuerwehrdienst antrat, den Feuerwehrbezirk. Er prägte ihn „und das ganze Bundesland mit seiner sicherheitstechnischen Affinität und sorgte auch in ganz Österreich für Vorbildwirkung“. „Mir war der Fokus auf die Weiterentwicklung und Zukunft immer wichtig“, sagt Kaiser, auch Kommandant bei seiner Heimatwehr, rückblickend. An den Geldern, die in die Ausstattung der Wehren geflossen sind, zeigt sich dieses Ansinnen in Zahlen. Kaiser: „Seit 2003 sind mehr als zehn Millionen Euro investiert worden.“ 15 Tank- und Rüstlöschfahrzeuge, 21 Löschfahrzeuge, 20 Mannschafts- und Mehrzweckfahrzeuge, 25 Anhänger und drei Boote wurden damit angeschafft. Dazu flossen noch unzählige Millionen in Neubauten und Sanierungen der Rüsthäuser, die Neuadaptierung der Bezirksalarm- und Warnzentrale und den Ankauf von Ausrüstungsgegenständen. „Einen enormen Sicherheitsgewinn für jedes Feuerwehrmitglied bedeutete die Anschaffung von rund 2000 Garnituren textiler Einsatzbekleidung und von mehr als 30 Stück Atemschutzüberwachungsgeräten“, so Kaiser.
Im Kärntner Landesfeuerwehrverband, 1985 übernahm Kaiser dort als Angestellter die Funktion des Innendienstleiters, war er sicherheitstechnisch für die Konzeptionierung und Errichtung der Landeswarnzentrale (LAWZ) mitverantwortlich. Unter seiner Federführung wurde die „Sisipak“-Anlage entwickelt und alle Rüsthäuser damit ausgestattet. Dieses „Sirenensicherheitspaket“ stellt bei Stromausfalls die Kommunikation der Wehren sicher.
Weg in die Selbstständigkeit
Im Milleniumsjahr verließ Kaiser den Landesfeuerwehrverband in Richtung Selbstständigkeit. Kaiser: „Ich habe mich damals entschlossen, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.“ Mit seinem Unternehmen für Sicherheits- und Brandschutztechnik setzt er sein Interesse für Technik und Sicherheit wie im Feuerwehrbereich um.
Vollen Einsatz zeigten die Wehren des Bezirkes unter Kaisers Führung nicht nur im Notfall – jährlich gibt es rund 2500 Einsätze – sondern auch bei Übungen und bei der Ausbildung. Jährlich standen lang voraus geplante Großübungen am Terminplan.
Kaiser hat sein Amt jetzt aus privaten Gründen zurückgelegt. Am Donnerstagabend wurde sein Nachfolger gewählt. Neuer Bezirksfeuerwehrkommandant ist Friedrich Monai aus Straßburg.