Mittelalterliches Treiben regierte auf und vor der mittelalterlichen Burg „Siegfriedstein“ in Friesach. Laute Regieanweisungen, mittelalterliches Volk rundherum, spektakuläre Ritter, die mit Lanzen im Anschlag aufeinander zupreschten. Es ging wild zu beim Drehtag am Sonntag in Friesach. Mit einem Budget von rund 100.000 Euro dreht Gernot Stadler einen Film über Burgen und Schlösser in Österreich, der Drehtag in Friesach ist ein Teil davon.
„Es geht um die Nutzung von Burgen und Schlössern damals und heute. Der Film bietet Kulturgeschichte über die wehrhaften Burgen und Schlösser in Österreichs ältestem und südlichstem Bundesland“, sagt Andrea Leitner von der Carinthian Film Commission. Die Kommission hat ein Jahresbudget von 350.000 Euro, sie fördert den Film mit 14.000 Euro.
Dreharbeiten für Schlossdokureihe in Friesach
Burgbau als Filmkulisse optimal
Neben Friesach sind auch die Burgen Hochosterwitz und Landskron zu sehen. „Bei unserem kleinen Budget kommt uns eine fertige mittelalterliche Kulisse wie hier beim Burgbau gerade recht“, sagt Stadler. Er kann sich auch auf professionelle Laiendarsteller verlassen. Denn die Mitglieder des Vereines "Mittelalterliches Friesach“ verkörperten Bürger, Bauern und Bettelleute genauso authentisch wie Burgherren und -Fräulein.
Auch das Schminken und Präparieren der Kostüme fällt weg, weil die mittelaltererprobten Friesacher für ein „Gulasch und ein Bier“ einfach gerne beim Dreh dabei sind und wissen, worauf es ankommt. „Das zeichnet die Region als Drehort aus“, sagt Leitner.
Der in 16 Drehtagen entstehende Film wird über 3sat (Premiere am 5. Juni um 14 Uhr), später im ORF 2, ORF III und im Schweizer Fernsehen ein Millionenpublikum erreichen. „Diese Filme sind über längere Zeiträume immer wieder zu sehen und erzielen so eine enorme Wertschöpfung für die Region. Man rechnet mit 14.000 Euro pro Sendeminute“ sagt Stadler.
Philipp Novak