Montag, 10. August 2015, 0.30 Uhr. Ein mächtiger Bus kämpft sich die schmale Zufahrt zum Gut Krumfelden herunter. Über die Holzbrücke geht es zum stockdunklen Hof. Das österreichweite erste große Zeltlager für Flüchtlinge auf privatem Grund wird bezogen.
Politische Proteste, eine Unterschriftenaktion gegen das Lager, eine emotionale Informationsveranstaltung im Kulturhaus. In Althofen machte sich vor einem Jahr Besorgnis breit. „Davon ist heute überhaupt nichts mehr zu spüren. In den letzten Monaten gibt es kaum noch Flüchtlinge, die von Krumfelden in die Stadt herein kommen. Oft werde ich auf der Straße angesprochen, ob es das Flüchtlingslager überhaupt noch gibt“, sagt Althofens Bürgermeister Alexander Benedikt (Liste Benedikt).
Den 6. August 2015 wird Benedikt, der im Vorjahr zum Gemeindeoberhaupt gewählt wurde, „nie mehr vergessen“. Telefonisch wurde er darüber informiert, dass Krumfelden künftig Zelt-Unterkünfte für hunderte Flüchtlinge bieten wird. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, hatten rechtlich keine Handhabe. Ab diesem Zeitpunkt blieb in Althofen kein Stein mehr auf dem anderen.“ War Tage zuvor noch Rottenstein in der Gemeinde St. Georgen als Standort im Gespräch, die ersten Vorarbeiten dort hatten schon begonnen, so war nun die Gemeinde Althofen Asyl-Brennpunkt.