Einen genauen Termin für die angekündigten, zweiten Bluttests für die Bewohner des Görtschitztals gibt es zwar noch nicht, klar ist jedoch, dass die erneuten Untersuchungen vor Jahresende stattfinden werden. Die medizinische Universität Wien hat einen Richtwert errechnet, den die Belastung vorgeschädigter Menschen nicht übersteigen darf. Dieser Wert beträgt demnach 0,001 Milligramm HCB pro Kilogramm Milch, statt dem rechtlichen Grenzwert der EU von 0,01 Milligramm. Der neue Grenzwert muss in Milch und Fleisch unterschritten werden, damit vorbelastete Menschen diese Produkte ohne Bedenken verzehren können.
„Wir sind gerade bei der Planung und bei der Auswahl der Personen“, informiert Michael Kundi, Leiter des Instituts für Umwelthygiene an der medizinischen Universität Wien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf die Orte rund um das Zementwerk in Klein St. Paul und der Deponie in Brückl. „Die Auswahl der Personen selbst erfolgt per Zufallsprinzip über das zentrale Melderegister, jüngere Altersgruppen werden dieses Mal vermehrt zum Test geladen“, erklärt Kundi. Insgesamt werden 250 Personen angeschrieben, erfahrungsgemäß rechne man mit rund 100 Menschen, die sich für einen Test entscheiden.
Ein Monat für Analyse
„Für die Analyse brauchen wir dann rund einen Monat, wir rechnen daher mit den ersten Ergebnissen bereits im Jänner 2016“, sagt Kundi. Die Blutabnahme erfolgt über Ärzte des Roten Kreuzes in den jeweiligen Gemeindeämtern.
Auch HCB-Krisenkoordinator Albert Kreiner von der Kärntner Landesregierung bestätigt den Ablauf: „Die Details sind gerade in Planung. Die zweite Testreihe startet noch heuer. Zwischen zwei Tests sollte mindestens ein Zeitraum von einem halben Jahr bis zu einem Jahr liegen, damit die Vergleichswerte dann auch aussagekräftig sind.“
Sabine Weyrer