Die Melodie des Lebens ist manchmal so harmonisch, dass man es sich kaum so ausdenken könnte. Als dritte von vier Schwestern hat Cäcilia Binder den Namen ihrer Mutter bekommen. Eine Namenswahl, die ihr Leben wohl kaum besser beschreiben könnte. Die heilige Cäcilia ist die Schutzpatronin der Kirchenmusik, und sie blickt von ihrem Gemälde an der Brüstung der Sängerempore in der Kirche Kappel am Krappfeld stets zu Cäcilia Binder, die mit Hingabe seit 40 Jahren den Kirchenchor leitet. Dafür wurde sie nun mit der Cäcilien-Medaille in Gold geehrt. „Ach, mit dem Alter kommen immer wieder Auszeichnungen, wenn man durchhält“, winkt sie gerne bescheiden ab, tatsächlich ist es aber bei weitem nicht ihre erste Ehrung für ihr musikalisches Engagement.
Das „eine Lieblingslied“ gibt es nicht
Die Musik und der Gesang haben Cäcilia Binder zeit ihres Lebens begleitet. „Beim Singen spürt man die Seele“, sagt die ehemalige Musiklehrerin. Die 75-Jährige hat sich mit dem Klassenchor einst tatsächlich die Maturareise ersungen. „Das Singen bedeutet mir sehr viel“, ergänzt sie. Ob mit dem Singkreis ars musica Althofen oder mit ihrer Familie – das Miteinander des Singens ist ihr stets eine Freude. „Es gibt so viele schöne Lieder, Kärntner Lieder, klassische und moderne“, schwärmt sie, und es scheint unmöglich für sie, nur ein Lieblingslied auszuwählen. Ihr Repertoire ist enorm, und sie hat alle Lieder im Kopf. „Ich erinnere mich sogar noch ganz genau an die Lieder meiner Schulzeit“, erzählt sie. „Ich hatte gute Lehrer, und ein schönes Lied ist immer erfüllend.“
Zum Kirchenchor kam sie per Zufall. „Ich habe sängerisch ausgeholfen, weil mich Organistin Hermine Zechner gebeten hat. Da meinte ein Sänger: ‚Kannst nicht du da kurz vorne hinstehen und ein bisserl zeigen, wie wir singen sollen?‘“ Aus dem „kurz“ sind nun 40 Jahre geworden. Zu hören sind die 18 Sänger mit ihrer Chorleiterin das nächste Mal anlässlich des Cäcilientages bei der Christkönig-Cäcilienfeier-Festmesse am 24. November, ab 8.30 Uhr in der Pfarrkirche Kappel am Krappfeld.