An drei renommierten Studien zur Erforschung von Brustkrebs nimmt das St. Veiter Krankenhaus der Barmherzigen Brüder derzeit teil. Daraus zieht man einen großen Nutzen für Brustkrebspatientinnen, denn die Studien haben das Ziel, innovative Therapien entwickeln zu können, die noch nicht verfügbar sind. Die Studien richten sich an Patientinnen, die frisch an Brustkrebs – auch Mammakarzinom genannt – erkrankt sind und an Patientinnen, die die Krankheit schon hinter sich haben. Barbara Kohlweg, Chirurgin und stellvertretende Leiterin des Brustzentrums Kärnten in St. Veit, erklärt: „Wir wollen sicherstellen, dass unsere Patientinnen Zugang zu den besten verfügbaren Optionen haben und von den neuesten Fortschritten in der Brustkrebsforschung profitieren können.“

Denn Tatsache ist: „Brustkrebs ist eine der am häufigsten diagnostizierten Krebserkrankungen bei Frauen“, so Kohlweg. Jede achte Frau in Österreich ist irgendwann in ihrem Leben von einer Brustkrebsdiagnose betroffen. Es sei deswegen umso wichtiger, bei der Therapie und der Diagnostik Fortschritte zu erzielen. Kohlweg betont auch eines: Die Früherkennung von Brustkrebs „erhöht die Chancen einer erfolgreichen Behandlung erheblich“.

Barbara Kohlweg, Chirurgin und stellvertretende Leiterin des Brustzentrums Kärnten in St. Veit
Barbara Kohlweg, Chirurgin und stellvertretende Leiterin des Brustzentrums Kärnten in St. Veit © Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/KK

Hilfreich seien Fortschritte in der Diagnostik. Man habe in den letzten Jahren vor allem in der bildgebenden Diagnostik große Fortschritte erlebt: „Die digitale Mammografie, die Tomosynthese (Anm.: 3D-Mammografie) und die Magnetresonanztomografie (MRT) haben sich enorm weiterentwickelt und ermöglichen uns heute, kleinste Veränderungen in der Brust frühzeitig zu erkennen“, erklärt Kohlweg.

Früherkennung, personalisierte Therapie

Die Teilnahme an den Studien ermöglicht es dem mehrfach zertifizierten Brustzentrum, neueste Forschungsergebnisse und innovative Behandlungsmethoden zu integrieren und somit seine Patientinnen optimal zu betreuen. Die Studien konzentrieren sich auf wegweisende Ansätze zur Früherkennung und der personalisierten Therapie von Brustkrebs. Diese zielen darauf ab, Heilungschancen und Lebensqualität der Patientinnen erheblich zu verbessern.

Beruhigend für Patientinnen

Jutta Dorner aus Steindorf ist eine Patientin, die an einer klinischen Studie teilnimmt, die sich mit fortschrittlichen Behandlungsmethoden beschäftigt. Vor zwei Jahren unterzog sich Dorner einer Brustkrebsbehandlung, während der sie zweimal operiert wurde. Dorner, Patientin in der niedergelassenen Praxis von Oberarzt Gregor Huber, sieht viele Vorteile durch die Studie für sich: „Es kann einem nichts Besseres passieren. Die regelmäßigen Kontrollen geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Alle drei Monate stehe ich beim Arzt auf der Matte.“

Darüber hinaus erhält sie engmaschige und ergänzende Untersuchungen. Dazu gehören spezielle Tests für die Knochen, die Schilddrüse und die Augen, die zur frühzeitigen Erkennung von Veränderungen beitragen. Diese engmaschige Überwachung ermöglicht zudem ein frühes Erkennen negativer Entwicklungen. Ein Gefühl, das auch Jutta Dorner beruhigt. Im Rahmen der klinischen Studie bekommt sie auch neue Medikamente in Tablettenform, für sie frei von Nebenwirkungen. „Ich darf ein ganz normales Leben führen, was sehr schön ist.“

Verbesserung der Behandlungsstrategien

Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Fortschritten fördert die Teilnahme an diesen internationalen Studien auch den interdisziplinären Austausch. Das Brustzentrum Kärnten arbeitet eng mit führenden Forschungseinrichtungen und Experten aus der ganzen Welt zusammen. Das trage zur Verbesserung der lokalen Behandlungsstrategien bei und stärke auch das Ansehen Kärntens als wichtigen Standort für medizinische Forschung.