Trotz Regens an einigen Wiesenmarkt-Tagen ziehen Gastronomen, Schausteller und Gewerbetreibende eine durchwegs positive wirtschaftliche Bilanz. Was die Organisation betrifft, da gibt es jetzt ein politisches Nachspiel. Heftige Kritik gibt es nämlich von den St. Veiter Freiheitlichen. Über den gesamten St. Veiter Wiesenmarkt hinweg hätte es Negativmeldungen von Besuchern, Wirten, Schaustellern und Fieranten gegeben, heißt es in einer Aussendung. „Als begeisterter Wiesenmarktbesucher und Stadtparteiobmann der Freiheitlichen in St. Veit bin ich schockiert über die diesjährigen Zustände am St. Veiter Wiesenmarkt. Bekräftigt werden diese Zustände durch ein Beschwerdeschreiben der Wirtschaftstreibenden am Wiesenmarkt. Dieses Schreiben wurde von 86 Personen unterzeichnet“, sagt Robert Eichwalder.
In besagtem Schreiben, das der Kleinen Zeitung vorliegt, wird unter anderem die Situation rund um die WC-Anlagen kritisiert. „Die WCs sind stark verschmutzt und es scheint, dass sie kaum gereinigt werden“, heißt es darin. Solche Zustände seien nicht nur unhygienisch, sondern auch gesundheitsgefährdend, wird weiter ausgeführt. Auch die Kosten für die WC-Benutzung von einem Euro wird angeprangert. „20- oder 50-Cent-Münzen wurden nicht akzeptiert“, zudem durfte das WC erst ab 10 Uhr genutzt werden.
„Obwohl die oft schockierenden, hygienischen Zustände in den Toiletten bereits am ersten Samstag mit Fotos und Berichten belegt und hinlänglich bekannt waren, hat sich die Situation im Laufe der Wiesenmarkt Woche leider nicht verbessert“, so der FPÖ-Stadtchef.
Im Brief der Fieranten heißt es weiter: „Trotz der hohen Standgebühren, die wir zahlen, haben wir weder einen Parkplatz noch eine Berechtigungskarte für die Zufahrt zur Marktstraße erhalten.“
„Am schlimmsten“ wiege für Eichwalder aber die „die Arroganz, mit der solche Missstände von der Marktreferentin und auch von SPÖ-Bürgermeister Martin Kulmer behandelt werden. Dem Vernehmen nach war Frau SPÖ-Vizebürgermeisterin Silvia Radaelli gar nicht erreichbar und der Bürgermeister hätte auf persönliche Anfragen mit einem Schulterzucken geantwortet. Das älteste und traditionsreichste Volksfest in Kärnten hätte eine professionellere Organisation und Durchführung verdient. SPÖ-Referentin Radaelli kann Wiesenmarkt einfach nicht!“
Stellungnahme der ÖVP
Der St. Veiter ÖVP-Chef Philipp Subosits, Unternehmer und selbst am Wiesenmarkt vertreten, erklärt: „Es gibt einige Dinge, die verbessert werden müssen. Es sollte eine Evaluierung erfolgen, um den nächsten Markt besser zu gestalten.“
Referentin wehrt sich
Marktreferentin Silvia Radaelli hält Kritik für legitim, wundert sich aber, dass „solche Dinge über die Medien ausgetragen werden“. Für die WC-Situation hat sich Radaelli schon am ersten Wiesn-Wochenende entschuldigt. „Ja, das war natürlich ein großes Thema, das wir für nächstes Jahr angehen müssen.“ Dass sie auf Anrufe nicht reagieren würde, das bestreitet Radaelli: „Ich rufe immer zurück. Jeden. Diese Kritik ist absurd.“