430 Stück Rehwild, sieben Stück Rotwild und eine Gams, so viele Tiere sind bei Autounfällen im Bezirk St. Veit 2023 getötet worden. „Das Glantal im Bereich Sörg und Liebenfels ist sozusagen mit 50 Stück der Hotspot im Bezirk. Hier müssen die Warnsysteme aufgestockt werden “, erklärt Bezirksjägermeister Alfons Kogler.
Jedes Jahr ist die Botschaft der Jagdverantwortlichen deshalb die gleiche: „Man sollte einfach langsamer und vorsichtiger unterwegs sein.“ Dazu gehört es auch, die Straßenränder im Auge zu behalten, um zeitiger reagieren zu können. Vor allem jetzt, wenn die Nächte länger werden. Im Bezirk St. Veit gibt es neben dem Glantal weitere Strecken, auf denen man besonders aufpassen sollte. „Straßen nach Hirt, Friesach oder ins Untere Metnitztal“ seien solche Strecken. Was auffällt, auch der Bereich rund ums Krappfeld mit den vielen Maisäckern ist ein Bereich, wo ein verstärkter Auftritt vom Wild zu verzeichnen ist. Hier ist besonders viel Rehwild unterwegs. Hörzendorf und das Gebiet um Kappel am Krappfeld teilen sich den zweiten Platz bei den Wildunfällen. Hier gab es 2023 jeweils 44.
„Gröbere Unfälle“ gibt es, wenn Schwarzwild – also Wildschweine – inkludiert ist. „Das ist aber logisch, wenn eine Bache über die Straße läuft, folgen ihr acht bis zehn Frischlinge. Das ist eine große Stückzahl“, erklärt Kogler.
Man könnte denken, dass auch die S37 ein Problemkind im Bezirk St. Veit sei, dem ist aber nicht so. „Ich muss sagen, hier passieren nicht mehr so viel Unfälle. Komischerweise kam es auf der S37 während der Pandemie oft zu Wildunfällen. Die Anzahl ist aber gesunken.“
Hilfreich sind vor allem die erwähnten Wildwarnsysteme. „Diese werden an Leitpflöcken angebracht. Wenn ein Auto an der Straße entlang fährt, blinken die Systeme und geben ein akustisches Signal ab. Das Wild wird somit gewarnt und in die andere Richtung getrieben. Am besten wahrgenommen wird blaues LED-Licht“, erklärt der Bezirksjägermeister. Die Systeme müssen natürlich gewartet werden und werden beinahe im ganzen Bezirk verwendet. „In Hirt, im Metnitztal, in Friesach, im Görtschitztal und im Glantal sind die Systeme im Einsatz.“
Bis dato wurden im Bezirk 257 Wildunfälle vermeldet. „Ich hoffe, dass wir bis Jahresende nicht wieder die gleiche Zahl wie 2023 erreichen werden. Mir ist aber schon klar, dass die Tage kürzer werden und jetzt die Zeit ist, wo häufiger Unfälle passieren.“
Kommt es zu einer Begegnung mit Wild ist es wichtig, abzublenden, zu bremsen und das Lenkrad nicht zu verreißen. Wenn man stehen geblieben ist, sollte man noch kurz warten. „Es kann sein, dass das Wild zurückspringt. Vielleicht ist es auch ein Muttertier, wo das Junge noch auf der anderen Straßenseite ist. Man sollte sich also langsam entfernen.“ Während der Brunftzeit, diese beginnt Anfang September und dauert etwa fünf Wochen, ist es schwieriger, Unfälle zu vermeiden. „Da ist der Liebesdrang beim Wild größer als die Vernunft und Vorsicht“, sagt der Bezirksjägermeister.