„30 bis 35 Minuten, dann gibt es den nächsten ‚Boxenstopp‘“, sagt Polizist Erwin Moser und schaut in den Himmel. Sein Blick ist auf die Drohne gerichtet, die in diesem Jahr den Wiesenmarkt von oben bewacht. „In der Luft sehen wir, ob und wann es zu einem Besucheransturm kommt. Wir können auch sehen, wo es gerade Schlägereien oder andere Probleme gibt und können das an unsere Kollegen sofort weiterleiten und einschreiten“, erklärt Moser. Moser ist Operator und koordiniert solche Drohneneinsätze bei der Kärntner Polizei. Am Bleiburger Wiesenmarkt, bei „See im Flammen“, bei Demos oder auch bei Fußballspielen gab es in diesem Jahr schon Unterstützung von oben“, erklärt Moser.

Der Landeplatz für die Drohne ist das Dach der Blumenhalle, dort werden zu jeder halben Stunde die Akkus ausgetauscht. 75 bis 120 Meter über dem Boden ist die Einsatzhöhe. „Polizisten, die gerne bei solchen Einsätzen dabei sein möchten, müssen eine Zusatzausbildung in Form von Modulen absolvieren. Für die kleinen Drohnen zwei Module, für die große Drohne drei. Ein Drohnenführerschein und einige Flugstunden sollten schon im Vorhinein gemacht werden. In der Theorie lernt man dann einiges über das Luftfahrtrecht oder Meteorologie.“

Der Wiesenmarkt von oben
Der Wiesenmarkt von oben © KK/ Polizei Kärnten

Auch die Polizisten Oliver Steinwender und Matthias Kogelnig sind am Dach anzutreffen. Die Drohnenüberwachung ist in diesem Jahr eine Premiere auf der Wiesn. „Bis 5 Uhr in der Früh geht unser Dienst. Bei der Nachbesprechung werden wir dann sehen, wie und wann wir weiterhin am Wiesenmarkt im Einsatz sind“, erklärt Moser. Die Drohne verfügt auch über eine Infrarotkamera und über einen Scheinwerfer. „Sollte eine betrunkene Person irgendwo außerhalb in einem Gebüsch liegen, oder sich komische Szenen rund um die Rennbahn abspielen, können wir Alarm schlagen.“

Die Drohne übernimmt zum Teil schon die Aufgaben, die sonst ein Hubschrauber erledigt. „Es ist aber auf jeden Fall ressourcenschonender und nachhaltiger. Der Kontakt mit den Einsatztruppen am Boden ist einwandfrei“, fügt Kogelnig an. Sollte es einmal schnell gehen müssen, erreicht die Drohne eine Geschwindigkeit von 82 Kilometern pro Stunde.

Regen macht dem Drohnenflug nichts aus. „Null Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind ein Problem, da können die Rotorblätter vereisen. Da muss man schauen, schnell wieder zu landen, sonst knallt die Drohne runter. Eine Temperatur von minus zehn Grad von Flugbeginn an, ist wiederum kein Problem“, erklärt Steinwender.