Der 661. Wiesenmarkt in St. Veit steht vor der Tür, und die Vorfreude auf festliche Trachtenmode ist groß. Doch Vorsicht ist geboten: Immer wieder erreichen die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Berichte über betrügerische Webseiten, die minderwertige Dirndlkleider aus China anbieten und keine Rücktrittsmöglichkeiten bieten. Die AK-Juristen vertreten diesbezüglich bereits mehrere betroffene Kärntnerinnen.

Minderwertig, bis zu 800 Euro teuer

Die betroffenen Käuferinnen berichten im Zuge der AK-Beratungen von Enttäuschungen: Statt der erhofften hochwertigen Tracht erhalten sie minderwertige Ware aus China, die nicht annähernd den Ansprüchen der Bestellerinnen gerecht wird. Und das, obwohl sie zum Teil bis zu 800 Euro pro Bestellung bezahlen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen dieser Anbieter sind laut AK-Jurist Herwig Höfferer so gestaltet, dass ein Rücktritt nicht zulässig ist, selbst wenn es sich um Standardware handelt. Auch ein Impressum sucht man oft vergeblich. Höfferer: „Diese Taktiken erinnern an Knebelverträge und sind rechtlich sehr fragwürdig. Auch auf unsere Anfragen reagieren die Betreiber häufig gar nicht oder nur sehr zögerlich.“ In einem Fall führte die Intervention der AK kürzlich zum Erfolg, das Unternehmen verzichtet auf den Gesamtbetrag.

Konsumentenschützer Herwig Höfferer
Konsumentenschützer Herwig Höfferer © KK/Helge Bauer

Nicht bezahlen, AK kontaktieren

Der Konsumentenschützer rät allen, die ein Dirndl bestellen möchten, besonders achtsam zu sein. Sollten nach Erhalt der Ware Mängel festgestellt werden und der Anbieter auf Kontaktaufnahme nicht reagieren, können sich alle Betroffenen an die AK wenden. Im besten Fall sollte die Zahlung über Klarna oder ähnliche Dienste vorerst zurückgehalten werden, um sich abzusichern.

Der AK-Konsumentenschutz ist unter der Telefonnummer 050 477-2002 erreichbar.