Bohren, Hämmern und Schremmen, wer derzeit in der 10.-Oktober-Straße in Straßburg unterwegs ist, kommt an dieser Geräuschkulisse nicht vorbei. Seit 24. Juni arbeitet man an einem neuen Bildungszentrum für Kleinkindbetreuung, Volks- und Mittelschule sowie Musikschule und Nachmittagsbetreuung.
Geplant ist eine komplette Kernsanierung – sprich eine Renovierung und Modernisierung des bestehenden Gebäudes sowie der Neubau einer Veranstaltungshalle, einer Zentralgarderobe und einer Aula. Die Bauarbeiten laufen derzeit auf Hochtouren. Kostenpunkt 13,5 Millionen Euro. „ Das alte Schulgebäude war 52 Jahre alt und abgeschrieben. Seit 2016 planen wir eine Erneuerung des Gebäudes. Nach anfänglichen Finanzierungsproblemen haben wir es geschafft, dass wir als Stadtgemeinde nur 1,6 Millionen Euro der Kosten finanzieren müssen. Der Rest kommt vom Land und vom Schulgemeindeverband“, erklärt der Bürgermeister der Stadt, Franz Pirolt (FPÖ). Der Bau soll voraussichtlich im Juli 2025 abgeschlossen werden. „Mit dem Beginn des Schuljahrs 2025 soll der Schulbetrieb im Bildungszentrum aufgenommen werden“, erklärt Pirolt.
Für das heurige Schuljahr werden die Kinder in einem Containerdorf untergebracht – und dort auch unterrichtet. 80 Container wurden auf einer Länge von rund 52 Metern aufgestellt, und das zweigeschoßig. „Vier Container hintereinander braucht man pro Klasse“, erklärt Amtsleiter Helmut Hoi. Die Container werden derzeit noch eingerichtet. „Whiteboards werden aufgehängt und das Team putzt derzeit noch die Räumlichkeiten. Mit Schulbeginn sollte das komplette Containerdorf fertig sein“, betont Pirolt. Rund 290 Kinder und Jugendliche werden dort untergebracht. 130 Schüler aus der Neuen-Mittelschule, 90 Volksschulkinder und 70 Musikschüler.
Die Heizung der Container erfolgt elektrisch. „Klimatisiert sind die Container nicht. Für die heißen Sommermonate Mai und Juni werden wir noch nach einer Lösung suchen“, erklärt der Amtsleiter. Die Kosten für das Containerdorf betragen 310.000 Euro. Aufgestellt wurde es auf dem Sportplatz der Schule. „Der Sportunterricht wird im Turnsaal stattfinden. Der wird erst in der letzten Bauphase, also im Frühjahr 2025, erneuert. Nach dem Abbau des Dorfs und einer entsprechenden Begrünung sollte im Frühjahr 2026 der Sportplatz wieder freigegeben sein. „Der Unterricht im Containerdorf wird für die Lehrer sicher gleich spannend, wie für die Schüler. Wir sind im ständigen Austausch mit den Lehrern“, erklärt Pirolt. Der Lehrkörper besteht aus 30 Personen, dazu kommt der Schulwart mit seinem fünfköpfigen Team.
Bis zu 80 Arbeiter am Werk
Zehn Firmen sind derzeit auf der Großbaustelle im Einsatz. „Täglich sind 40 Personen auf der Baustelle anzutreffen. Zur Spitzenzeit sogar 80“, sagt Pirolt. Das kernsanierte Schulgebäude soll auf jeden Fall heller und moderner werden. Im ganzen Schulgebäude wird es einen Holzboden geben. Die Türen der Klassenräume werden größer, die Räume werden mit mehr Tageslicht erhellt. Wichtiger Bestandteil des Unterrichts ist ein Beamer. „Die Schülerinnen und Schüler haben sowieso ihre iPads. Der Lehrer erklärt auch den Stoff über das iPad und das wird mit einem Beamer auf die Leinwand projiziert“, erklärt Pirolt.
Nicht nur ein Ort für Schüler
Das neue Bildungszentrum soll aber nicht nur für Kinder und Jugendliche sein. „Wir sind ja auch beim Projekt ‚Gesunde Gemeinde‘ dabei. Auch Yoga-, Gymnastik- oder Zumbakurse können im Veranstaltungssaal abgehalten werden“, erklärt Pirolt. Die „Gesunde Gemeinde“ ist eine Initiative zur regionalen Gesundheitsförderung in Kärnten, an der sich mittlerweile mehr als 125 Gemeinden beteiligen. Der Saal soll für mehrere Veranstaltungen Platz bieten. „Wir werden hier noch eine Nutzungsordnung erstellen. Wollen aber mit dem Saal keine Konkurrenz für die Wirte sein. Viele Veranstaltungen können natürlich weiterhin an den bekannten Orten abgehalten werden“, betonen Hoi und Pirolt unisono.
Eine so große Baustelle gab es in der Stadtgemeinde noch nicht. „Wir haben von 1997 bis 2006 unseren Kanal ausgebaut. Aber solch ein Bauvolumen hatten wir in unserer Gemeinde noch nicht“, erklärt Pirolt.