„Das hat doch langsam schon Tradition, oder nicht“, sagt Alfred Pfandl mit einem Augenzwinkern auf die Aussage, dass er heuer schon wieder der erste Unternehmer ist, der seine Hütte am Wiesenmarktareal – dem Rennbahngelände – aufgebaut hat und somit derjenige ist, der die Marktzeit in St. Veit einläutet. Am Montag begannen die Aufbauarbeiten seiner Hütte. Durchgeführt wurden sie von der Liebenfelser Zimmerei Franz Roth. „Vier bis fünf Personen haben sich um die Aufbauarbeiten gekümmert. Heute steht die Hütte schon“, sagte Pfandl am Dienstag. Zehn Personen kümmern sich dann während des Marktes in Alfred Pfandls Hütte um die Wünsche der Gäste. Wie viele Bratwürste an den zehn Tagen über die Theke gehen, kann Pfandl nicht genau sagen. „Die Zahl liegt auf jeden Fall im fünfstelligen Bereich.“ Produziert wird jeden Tag frisch. In den nächsten Tagen wird die Hütte noch eingerichtet.

Alfred Pfandl hat wieder das Rennen gemacht, seine Hütte steht bereits
Alfred Pfandl hat wieder das Rennen gemacht, seine Hütte steht bereits © KLZ/Grimschitz

Der Zeitpunkt für den Aufbau war natürlich schon geplant, immerhin beschäftigte die Frage „Wer wird der Erste sein?“ auch in diesem Jahr die St. Veiterinnen und St. Veiter. Kursieren doch schon seit Tagen Gerüchte, ob nicht Harald Taupe das Rennen machen würde. Harald Taupe und Robert Ruhdorfer haben nämlich am Dienstag, 27. August, mit dem Aufbau der Genusshütte begonnen. „Wir sind heuer früher dran, weil die Firma aus Deutschland uns den Termin vorgegeben hat“, erklärt Taupe. Gemeinsam mit Mitarbeitern des deutschen Unternehmens „Schmid Kunstholzbau GmbH“ wird seit Dienstagmittag gehämmert, geschraubt und gebohrt. „Der LKW mit den Bauteilen hatte leider ein paar Stunden Verspätung“, erklärt Taupe. Drei Stunden nach vereinbarter Zeit kam er am Rennbahngelände an.

Mit drei Stunden Verspätung kam der LKW aus Deutschland endlich an
Mit drei Stunden Verspätung kam der LKW aus Deutschland endlich an © KLZ/Grimschitz

Im elften Jahr will man nämlich mit einer größeren Terrasse, einem überdachten Eingangsbereich und einer Fensterbar punkten. „Der legendäre Tisch 9, mit seinen vier Metern, kommt zurück.“ Und es wird einen erhöhten Sitzbereich im Inneren geben. Rund 300 Leute haben in der 380 Quadratmeter großen Hütte Platz. 4000 Portionen Essen werden während des Wiesenmarktes in der Genusshütte serviert. Das Team besteht aus 25 Personen. „In diesem Jahr haben wir auch helles Erdinger Bier und das in der Flasche.“ Ebenso wird es eine Liegewiese mit dem Blick auf die Hauptachse zur „Alternativen Wiesn“ geben. Tische für den Wiesenmarkt können schon reserviert werden. „Entweder im Café oder telefonisch“, betont Taupe.

Auch schon am aufbauen

Der Dritte im Bunde ist in diesem Jahr die Fleischerei Konrad Pfandl. Seit Montag wird auch hier gearbeitet. „Wir haben am Montag bereits die Fläche vermessen, den Kanal gegraben und alles für den Holzboden vorbereitet“, erklärt Konrad Pfandl. Am Dienstag haben dann die Aufbauarbeiten begonnen. „In drei Tagen steht dann das Rohgestell der Hütte.“ Konrad Pfandl ist somit mit Taupes Genusshütte auf Platz zwei. „Wir bauen mit der Firma Roth die Hütte auf. Alfreds Hütte ist vor unserer gelagert, daher ist er immer der erste“, scherzt Konrad Pfandl. 24 Leute arbeiten in der Hütte des Fleischers. Wie viele Portionen in den zehn Tagen serviert werden, wollte Pfandl nicht verraten: „Es gehen aber sehr sehr viele Portionen raus.“

Man sei gut auf Schiene

Die Zeit des Wiesn-Aufbaus sieht die St. Veiter Vizebürgermeisterin und Marktreferentin Silvia Radaelli (SPÖ) als wichtigen Wirtschaftsfaktor an. „Normalerweise sollte erst 14 Tage vor Marktbeginn aufgebaut werden. Aber wir sind da sehr flexibel, weil manche Stand-Betreiber auf Zulieferfirmen oder Handwerksbetriebe angewiesen sind. Ich schätze, dass rund 95 Prozent der Wertschöpfung in dieser Zeit in der Region bleiben, weil hauptsächlich heimische Betriebe, von der Tischlerei bis zum Installateur, am Aufbau beteiligt sind.“ 

Was den Fahrplan zur heurigen Wiesn betrifft, sei man gut auf Schiene. Froh ist die Marktreferentin über die Kooperation mit den ÖBB, die „an jedem Wiesenmarkttag auch nach Mitternacht noch Züge für die Besucher zur Verfügung stellen. Sowohl nach Klagenfurt und Feldkirchen, als auch in Richtung Friesach.“

Am 28. September wird der 661. St. Veiter Wiesenmarkt jedenfalls eröffnet – die Arbeiten laufen bereits auf Hochtouren und zu den drei Hütten werden sich bald noch viele weitere dazugesellen.