Langeweile ist für sie ein Fremdwort. Bereits seit 31 Jahren ist Margit Leitner ehrenamtlich für das Rote Kreuz tätig. Verschiedenste Stationen hat die 68-Jährige in dieser Zeit durchlaufen, heute ist sie Bezirksreisebeauftragte im Bezirk Sankt Veit. Ihren Weg begann sie als Notfallsanitäterin, gerne erinnert sie sich noch an die vergangene Zeit zurück: „Damals waren meine Kollegen und ich die Ersten, die in Kärnten eine Ausbildung als Notfallsanitäter absolviert haben. Für mich war das alles sehr aufregend, aber auch nicht immer leicht. Ich hatte damals bereits den Bauernhof meiner Eltern übernommen, für meine Dienste beim Roten Kreuz musste ich daheim immer vor- und nacharbeiten. Alles in allem war es dennoch eine tolle Zeit, vor allem die Zufriedenheit und Dankbarkeit der Menschen ist mir positiv im Kopf geblieben“, so Leitner. Etwa zwei Tage im Monat verbrachte die gebürtige Sankt Veiterin an der Dienststelle, mittlerweile wohnt sie in Glödnitz. An manche Einsätze denkt die Bäuerin auch heute noch oft zurück: „Es gab mal einen Dienst, bei dem drei Personen in drei Stunden verstorben sind. Eine davon war ein siebenjähriges Kind, als Mutter von zwei Kindern hat mich das natürlich besonders hart mitgenommen. Lange fiel es mir schwer, diese Ereignisse richtig zu verarbeiten.“ Nach 17 Jahren entschied sie sich letztlich dazu, den Rettungsdienst hinter sich zu lassen, und schlug einen neuen Weg bei der Hauskrankenhilfe ein.
Keine Langeweile in der Pension
Seit ihrer Pension engagiert sich Leitner beim Betreuten Reisen und übernimmt zusätzlich noch Besuchsdienste, für die Hauskrankenhilfe ist sie nicht mehr aktiv. Ihr Ehrenamt teilt sich die 68-Jährige nun spontan ein, die Zeit mit ihren Klienten ist ihr dennoch ein wichtiges Anliegen: „Während meinen Reisen und Besuchen merke ich immer wieder, wie sehr sich die Menschen freuen. Es erfüllt mich richtig, mich mit ihnen zu unterhalten, oder auch mal gemeinsam ein Eis essen zu gehen. Mein Ehrenamt möchte ich so lange wie es geht ausüben, es wird ja auch wirklich benötigt“, so die zweifache Familienmutter.
Auch an den Tagestrips nach Grado oder Slowenien möchte die Pensionistin mit ihren Kollegen gerne teilhaben, meist sind sie mit 10 bis 15 Personen zusammen unterwegs. Ist sie mal nicht für das Rote Kreuz im Einsatz, so verbringt sie gerne Zeit mit ihrer Enkelin Xenia (2). Ihren Hof hat bereits Sohn Gerald übernommen, ihre Tochter Sabrina ist studierte Psychologin. Mit ihrer Kreativgruppe ist sie stets auf Weihnachts- und Ostermärkten vertreten, die Erlöse werden auch hier an karitative Zwecke vergeben.
Edina Rainer