Lange war der Allgemeinmediziner Werner Liegl mit seiner Kassenpraxis in Friesach für Patienten der Burgenstadt da. Vor mehr als einem Jahr übernahmen die beiden Ärztinnen Maria Laschitz und Kerstin Zaiser die Kassenstelle und teilen sich in einer Gruppenpraxis die Arbeit. Zur Zusammenarbeit kam es, weil Maria Laschnitz bereits als Nachfolgerin von Werner Liegl als Ärztin in einer sogenannten Übergangspraxis arbeitete und den Wunsch äußerte, mit einer Gruppenpraxis weitermachen zu können. Kerstin Zaiser war als Anwärterin für eine Kassenstelle bei der Ärztekammer gereiht. „Wir konnten uns kennenlernen und es hat sofort gepasst“, erzählt Zaiser.

Die beiden Allgemeinmedizinerinnen betreuen nun abwechselnd ihre gemeinsamen Patienten und Patientinnen. „Die Bilanz ist eine sehr positive“, sind sich die Frauen einig. Anfängliche Zweifel verschwanden: „Trotz anfänglicher Skepsis ob der Doppelbetreuung haben die Patienten die Vorteile dieses Angebots erkannt und auch schätzen gelernt“, können die Ärztinnen berichten. Die Vorteile des Teilens der Praxisarbeit sind sowohl für die Patienten als auch die Ärztinnen angenehm: Verlängerte Öffnungszeiten sind zum Beispiel möglich. „Und neben der verlängerten Öffnungszeiten sowie der zusätzlichen medizinischen Versorgung im häuslichen Bereich sind auch der tägliche fachliche Austausch sowie die Möglichkeit der gegenseitigen Vertretung für uns sehr angenehm“, heißt es aus der Ordination.

Nahe an den Patienten

Für die Ärztinnen ist die Tätigkeit in der Allgemeinmedizin eine sehr bereichernde. Kerstin Zaiser: „Denn wir kennen unsere Patienten, wir kennen die Familien, das soziale Umfeld und betreuen sowie begleiten alle Generationen.“ Die beiden Frauen bringen auch Zusatzausbildungen mit ein. Maria Laschitz hat diese im  Bereich der Geriatrie, davon profitieren vor allem ältere Patienten und Patientinnen. Durch die jahrelange Arbeit mit Stoffwechselpatienten liegt Kerstin Zaiser die optimale Betreuung von Diabetikern und Diabetikerinnen sehr am Herzen. Schlussendlich ist die geteilte Praxis auch familienfreundlich, die Ärztinnen haben schulpflichtige Kinder.

Man sei bereits ein bewährtes Ordinationsteam, die gewohnten Ordinationsräumlichkeiten kamen und kommen bei den Patienten auch gut an. Denn die Ärztinnen haben nicht nur die bestehende Kassenstelle übernommen, sondern sind auch am selben Standort geblieben. Zu finden ist die Praxis in der Friesacher Bahnhofstraße 4. Was den Ärztinnen noch sehr wichtig ist: „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, wir nehmen uns für die Patienten Zeit“. In Zeiten von überfüllten Ambulanzen und knappen Spitalsbetten sei es umso wichtiger, neue Wege der Zusammenarbeit im niedergelassenen Bereich zu gehen, davon sind beide überzeugt. Und schließlich mache „gemeinsam statt einsam“ zufriedener und glücklicher.