„Pack‘ die Badehose ein!“ - Die heimischen Seen locken jedes Jahr Einheimische sowie Touristinnen und Touristen, um ins Wasser zu springen. Erholung, Abkühlung, oder als sportliche Abwechslung genutzt, bieten die stehenden Gewässer etliche Möglichkeiten, um sich im Sommer zu erholen. Umso wichtiger ist es, dass die Qualität stimmt. Das Institut für Seenforschung des Landes Kärnten veröffentlichte daher vor Kurzem zum bereits 38. Mal den Seenbericht, bei dem auf jeden einzelnen See eingegangen wird. Im Bezirk St. Veit schnitten sie mittelmäßig – von gut bis genügend – ab. Baden kann man aber bedenkenlos gehen.
2023 war ein sehr niederschlagsreiches Jahr, bei Seen mit landwirtschaftlichem Einzugsgebiet kann es durch Abschwemmungen aus dem Umland zu einem Nährstoffeintrag kommen. Diese beeinträchtigt die Wasserqualität der heimischen Seen.
Seen in St. Veit
Im aktuellen Seenbericht wurde der Kraiger See als mesotrophes, also mit Nährstoffen belastetes, Gewässer eingestuft. Die Wasserqualität ist daher eine gute. Die Sichttiefe des maximal zehn Meter tiefen Sees geht von mindestens 3,7 Meter bis zu 6,1 Meter. Im Vergleich: Im Bericht des vergangenen Jahres lag die maximale Sichttiefe bei 4,2 Metern. Zehn Fischarten sind hier anzutreffen. Die Brachse ist der Hauptfisch im Kraiger See. Die Angelsaison geht von Anfang Mai bis Anfang November.
Der Längsee, ebenso als mesotroph eingestuft, hat im aktuellen Seenbericht eine Sichttiefe von 2,8 bis 5,2 Meter. Hier hat sich neben der Trophie (im Bericht vom vergangenen Jahr noch oligotroph) auch die Sichttiefe verschlechtert. Damals lag sie beim maximal 21,4 Meter tiefen See zwischen 4,2 und 6,5 Meter. Hier leben 13 verschiedene Fischsorten, darunter Aale, Welse, Zander, Barsche und Hechte.
Schwach eurotroph, also nährstoffreich und damit nur mit genügender Wasserqualität, ist der maximal fünf Meter tiefe Hörzendorfer See auch in diesem Jahr. Die Sichtweite geht von 1,7 Meter bis maximal 2,4. Diese hat sich im Jahresvergleich (Bericht 2023: 0,6 bis 2,1 Meter) verbessert. Die Hauptfische – insgesamt gibt es 15 Arten – sind Karpfen, Zander und Hechte. Vom Ossiacher See wurden vor einiger Zeit Lauben eingesetzt. Sonnenbarsche kamen unbeabsichtigt mit anderen eingesetzten Fischarten in den See.
Stark eurotroph und damit sehr nährstoffreich ist der Zmulner See im aktuellen Bericht. Im Jahr davor war er noch mesotroph. Die Sichttiefe beträgt zwischen 1,9 und 2,3 Meter bei einer maximalen Seetiefe von 7,5 Metern. Der Bestand an Welsen ist gut, zum Teil vermehren sich die Karpfen natürlich. Gesamt gibt es laut des Fischereiberechtigten acht Fischarten.
Obwohl die Wasserqualität der Kärntner Seen zum Großteil ausgezeichnet ist, sind sie verschiedensten Belastungen ausgesetzt. Das Wetter spielt bei den Einstufungen der Seen eine große Rolle. Besonders bei Starkregen-Ereignissen werden Nährstoffe in die Seen eingeschwemmt. Hohe Wassertemperaturen wiederum erhöhen die „Stoffumsatzrate“, was bedeutet, dass Nährstoffe rascher wieder zur Verfügung stehen.
Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) appellierte daher an die Bevölkerung: „Jede und jeder kann dabei helfen, die Top-Wasserqualität für nachkommende Generationen zu erhalten. Es geht darum, Stoffeinträge zu vermeiden – und damit auch Algenblüten.“