Hannah Rebernig ist freiwillige Rettungssanitäterin bei der Johanniter-Unfall-Hilfe in Patergassen. Ihr damaliger Beruf als Kindergärtnerin hat sie zu ihrem Ehrenamt geführt, wie die 27-Jährige aus St. Veit erklärt: „Ich habe nach meinem Schulabschluss damit begonnen, im Kindergarten zu arbeiten. Um für Notfälle gut vorbereitet zu sein, habe ich mich vor etwa sechs Jahren dazu entschieden, eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin zu machen.“ Im vorherigen Jahr schloss sie das Studium Soziale Arbeit in Feldkirchen ab, beruflich wechselte sie zur Krisen- und Jugendhilfe in Klagenfurt.
In ihrem Ehrenamt nimmt die gebürtige Oberkärntnerin Schlafmangel und anstrengende Einsätze gerne in Kauf: „Ob ich jetzt daheim die Nacht verbringe oder an der Dienststelle, ist für mich nicht wirklich bedeutend. Mit dem Schlafmangel habe ich kein Problem, vor allem, weil ich weiß, dass ich den Menschen helfen kann. Im Endeffekt brauchen wir Leute, die sich für wichtige Dinge wie diese engagieren, da soll es am Schlafmangel nicht scheitern“, so Rebernig. Etwa jedes zweite Wochenende ist sie im Einsatz, von ihrem Partner Christian (30) – er ist selbst bei der Rettung - erhält sie dabei tatkräftige Unterstützung.
Prägender Einsatz mit bedeutenden Folgen
An einen herausfordernden Einsatz vor etwa vier Jahren kann sie sich gut zurückerinnern: „Im Jahr 2020 kam es zu einem Vorfall, bei dem ich eine ältere Dame mitten in der Nacht aufwecken musste, um ihr zu erzählen, dass ihr Ehemann soeben verstorben ist. In dieser Situation habe ich mich total unvorbereitet gefühlt, schließlich war ich für sie ja eine völlig fremde Person. Um besser für solche Fälle vorbereitet zu sein, habe ich im Jahr 2022 beim Roten Kreuz eine Ausbildung im Kriseninterventionsteam begonnen.“
Zurzeit pausiert Rebernig ihre beiden Ehrenämter, der Grund dafür ist ihr neugeborener Sohn Valentin. Wie sie Beruf, Muttersein und Ehrenamt in Zukunft arrangiert, lässt sie entspannt auf sich zukommen: „Derzeit bin ich mit meinem zwei Monate alten Sohn voll eingespannt. Wenn er nicht mehr gestillt werden muss und die Nächte ohne mich verbringen kann, möchte ich auf jeden Fall wieder als Sanitäterin anfangen. In der Krisenintervention wird es sicher nicht einfach für mich. Ich kann mir vorstellen, dass einem als frisch gebackene Mutter viele Themen sehr nahe gehen können“, so Rebernig.
Edina Rainer