Verantwortung, Öffentlichkeit, Regionalität – das steckt hinter Primus-VOR. Bei dieser Initiative der Kleinen Zeitung konnten Gemeinden, Städte, Verbände, Unternehmen, Vereine oder Institutionen Projekte einreichen, die das Gemeinwohl fördern beziehungsweise einen positiven Einfluss auf den öffentlichen Sektor haben. Aus dem Bezirk St. Veit schafften es vier Projekte auf die Shortlist für den Award.

In der Kategorie „Unternehmensfreundlichkeit“ wurde eine Initiative der Herzogstadt nominiert, und zwar #nicetomietme. Die Idee basiert darauf, die alltägliche Ignoranz gegenüber Leerständen in den Innenstädten in Neugier und Engagement umzuwandeln. Durch den kreativen Einsatz von Schaufenstern leerstehender Geschäftsflächen werden diese in interaktive, provokative Werbeflächen verwandelt. Jedes Schaufenster nutzt kühne, doppeldeutige Headlines, die sowohl zum Nachdenken anregen als auch humorvoll das Angebot lokaler Dienstleisterinnen und Dienstleistern sowie Händlerinnen und Händlern hervorheben. #nicetomeetme hat das Ziel, das Interesse der Menschen an leerstehenden Objekten zu wecken und diese zum Handeln zu motivieren.

Die Aktion #nicetomietme soll humorvoll und ein bisschen provokant sein
Die Aktion #nicetomietme soll humorvoll und ein bisschen provokant sein © Felizitas Steiner

Digitale Plattform

Städte und Gemeinden sammeln tagtäglich eine Unzahl an Daten. Wie man diese im Tourismus, in der Verkehrsplanung und in der Wirtschaft einsetzen kann und gleichzeitig der Bevölkerung zur Verfügung stellt, darüber hat sich der Zentralraum Kärnten Gedanken gemacht. Daraus geboren wurde der „Datenraum Kärnten“, ein Projekt der Städte Klagenfurt, Villach und St. Veit, das in der Kategorie „Digitalisierung“ nominiert ist. Dabei handelt es sich um die digitale Plattform datenraumkaernten.at zur Vernetzung der Städte und Umlandgemeinden. Anhand von gesammelten anonymisierten Mobilfunkdaten liefert die Plattform Gemeindevertretern und Bürgern eine Übersicht über die Mobilität in den Städten. Wie viele Personen täglich ein- und auspendeln, woher sie kommen und wie lange sie in den Städten bleiben, wird damit transparent gemacht. Auslastungsinfomationen über öffentliche Parkplätze und Parkhäuser in den drei Städten werden in Echtzeit angezeigt, 280 Millionen Wetterdaten liefern einen Überblick über Temperaturen, Niederschläge und Sonnenstunden.

Schüler als Unternehmer

Volksschüler, die auch unternehmerisch denken, das ist die Grundidee des „Junior Mini Company“-Programmes. Dabei geht es nicht nur um klassisches Unternehmertums, sondern vielmehr um die Förderung eines besonderen Denkansatzes, der Schülerinnen und Schülern hilft, unternehmerisches Denken bei Umsetzung eigener Ideen zu entwickeln. In Kraig wurde die erste Junior Mini Company gegründet. Die Geschäftsidee war auch nachhaltig, und zwar hat man sich ans Jeans-Upcycling gemacht. Entstanden sind Taschen und weitere Accessoires, die dann im Zuge der Wintersportartikelbörse auch verkauft wurden.

Seit 25 Jahren ist das „Go-Mobil“ im Dienst
Seit 25 Jahren ist das „Go-Mobil“ im Dienst © Privat/Honorarfrei

Vor 25 Jahren nahm das erste „Go-Mobil“ in Kärnten seine Fahrt auf. In der Silvesternacht hatte der Moosburger Maximilian Goritschnig eine Idee, die ihn von da an nicht mehr losließ, und für die er jetzt in der Kategorie „Infrastruktur“ nominiert ist. Menschen mit und ohne Führerschein oder eigenes Auto sind dank des Tür-zu-Tür-Fahrdienstes mobil, können zum Beispiel zum Arzt, Kaufhaus oder Gasthaus und wieder nach Hause gelangen. Derzeit gibt es „Go-Mobil“ in 41 Landgemeinden. 160 Fahrerinnen und Fahrer sind bei „Go-Mobil“ geringfügig beschäftigt. In den 25 Jahren wurden 3,2 Millionen Menschen transportiert, von den „Go-Mobil“-Autos wurden 35 Millionen Kilometer gefahren. Das entspricht 874 Erdumrundungen.