Selbstversorger sein zu können und damit unabhängig vom Auf und Ab des Strompreises. Das war die Motivation, die zur Gründung der Althofener Energiegemeinschaft „EEG R2“ führte – mit der Stadt Althofen und der „KEM Althofen Umgebung“ als Partner. Als Dienstleister für die Gemeinschaft ist das Unternehmen „Family of Power“ dabei. In der Gemeinschaft – organisiert ist sie als Verein – ist Geben und Nehmen Grundprinzip. Mitglieder speisen Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen ein und (oder) konsumieren Strom. „Wer eine Photovoltaikanlage hat, kann Strom einspeisen und die Gemeinschaft kann ihm Strom abnehmen“, erklärt Wolfgang Leitner (Liste TWL Team Wolfgang Leitner). Leitner ist als Stadtrat unter anderem zuständig für die Bereiche Umwelt, Energie und Innovation. „Und wenn er einmal selbst zu wenig Strom hat, liefert ihm die Gemeinschaft.“

Jemand, der Strom liefert, erhält dafür 9,50 Cent pro Kilowattstunde, wer Strom abnimmt, zahlt 9,50 Cent für die Kilowattstunde. „Die Energiegemeinschaft hat den Vorteil, dass Einspeisetarif und Verbrauchstarif besser sind“, sagt Leitner. „Die ÖMAG (Anm.: Abwicklungsstelle für Ökostrom) zahlt 5,77 Cent, die KELAG hat einen gestaffelten Tarif und der Verbund zahlt sechs Cent.“ Auch würden Netzentgelt sowie Energieabgabe und Ökostrombeitrag entfallen.

Vergrößert

Entstanden ist die Energiegemeinschaft mit dem Ziel, was man an Strom in der Region hat, auch hier zu verbrauchen und als Selbstversorger etwa die Altstadt Althofen zu versorgen. Leitner: „Es sind dort keine Photovoltaikanlagen möglich, aber wir wollten die Volksschule versorgen und das können wir jetzt.“ Der Versorgungsgedanke galt am Anfang noch der eigenen Stadt. „Aber dann kam die Gemeinde Kappel und wollte ebenfalls dabei sein“, erzählen Leitner und Reinhard Primavesi, der als Modellregionsmanager bei der KEM Althofen und Umgebung fungiert. Aktueller Stand der Dinge: Man kann das Versorgungsgebiet nun auf jenes des Umspannwerkes Treibach-Althofen ausdehnen. Dieses erstreckt sich von Metnitz von Süd nach Nord nach Kappel und von Mölbling von West nach Ost nach Guttaring.

Die Entwicklung sei sehr schnell gegangen, sagen die Initiatoren. Eine gewisse Bürokratie habe man natürlich auch bewältigen müssen. „Und man ist ja am regulierten Strommarkt unterwegs“, erklärt Leitner. Reinhard Primavesi: „Wir sind jetzt sehr zufrieden, denn das war alles mit sehr viel Aufwand verbunden.“ Man habe schon Neuland betreten. „Und dadurch haben wir alle einiges dazugelernt.“ Die Entwicklung sei nun sehr schnell gegangen.

Informationsveranstaltungen

Nun habe man eine Größe erreicht, die es erlaube, sich auf Bezirksebene weiter auszudehnen. „Aus der Erneuerbaren Energiegemeinschaft Althofen (EEG) wird die ‚Erneuerbare Energiegemeinschaft EEG R2 – regional und regenerativ‘“, heißt es dazu in einer Aussendung der Stadt: „Das Versorgungsgebiet umfasst die Gemeinden Althofen, Friesach, Guttaring, Kappel am Krappfeld, Micheldorf, Metnitz und Mölbling.“ In Althofen wird es eine Informationsveranstaltung am 21. Mai geben. In den anderen Gemeinden der KEM Althofen und Umgebung, das sind Guttaring, Kappel und Metnitz, folgen diese zu einem späteren Zeitpunkt. Bürger aus Friesach, Mölbling und Micheldorf kann man auch einbinden. Diese Gemeinden befinden sich in keiner KEM. Aber Bürger müssen nicht in einer KEM-Gemeinde wohnen, um bei der Energiegemeinschaft einsteigen zu können, betont man.