2008, also vor 16 Jahren, übernahm Patrik Kofler das Café Börserl am St. Veiter Hauptplatz. Diese Ära geht nun zu Ende, er sucht nach einem Nachfolger. Der Grund für diesen Schritt ist zeitlicher Natur, Kofler betreibt nämlich nicht nur das Café Börserl. „Ich habe noch ein zweites Lokal, die Vinothek Vipresso in der Kirchgasse, und möchte mich künftig nur noch um eines kümmern“, erzählt der Gastwirt. „Momentan bleibt kaum noch Zeit für die Familie, das will ich ändern.“
Verkauf hat „keine wirtschaftlichen Gründe“
Mit der wirtschaftlichen Situation habe der Verkauf nichts zu tun, das Geschäft laufe gut. „Wir haben unsere Stammkunden, der Standort ist gut. Mit dem Sitzgarten und dem Spielplatz ist man gut aufgestellt“, weiß Kofler. Was durchaus ein Faktor war: die Personalsituation. „Es ist momentan einfach schwer, in der Gastro Leute zu bekommen.“ Ernsthafte Interessenten gibt es laut dem Gastronomen noch keine. „Wir haben aber zusätzlich auch die Wirtschaftskammer eingeschaltet, sie hat uns einen eigenen Verkaufsberater zur Verfügung gestellt.“
Wer das Börserl haben möchte, muss 25.000 Euro an Ablöse aufbringen. Das ist die Summe, die sich Kofler, der sich zur Miete in den Räumlichkeiten befindet, vorstellt. 1500 Euro kostet die Pacht. „Es ist nichts zu sanieren, alles wurde während der Pandemie hergerichtet. Wenn morgen jemand kommt und weitermachen möchte, wäre das überhaupt kein Problem.“ Die gesamte Ausstattung kann übernommen werden. Präferenzen hinsichtlich des Käufers habe Kofler keine, aber: „Es wäre schon von Vorteil, wenn er aus der Branche kommt. Ein bisschen Erfahrung sollte vorhanden sein.“ Das Café Börserl führt zudem einen Sparverein mit 120 Mitgliedern, der nach Möglichkeit erhalten bleiben soll. Das Lokal sei zu zweit ohne Probleme zu führen.
Kofler ist leidenschaftlicher Gastronom – bevor er das Börserl übernahm, arbeitete er bereits als Koch, unter anderem auf Saison in Kitzbühel. In St. Veit betrieb er beispielsweise auch das bekannte Fortgehlokal „Kings“. Auch am St. Veiter Wiesenmarkt ist er regelmäßig vertreten. Ob der Standplatz weitergeführt wird, ist allerdings noch unklar. Besichtigungen für das Café können nach Absprache zu den Öffnungszeiten durchgeführt werden.