Vor Kurzem wurde die Buchhandlung Besold am St. Veiter Hauptplatz zu einer der besten Buchhandlungen in ganz Österreich gekürt. Anlass genug, bei Betreiber Andreas Besold nachzufragen, wie sich denn die Arbeitsweise in seinem Laden im Laufe der Jahre verändert hat. „Bis circa Ende der 1980er-Jahre gab es beispielsweise dicke Katalogbücher, in denen die Autoren aufgelistet waren“, sagt Besold, der seit 30 Jahren im Geschäft arbeitet und es 1999 übernommen hat. „Dadurch war man in der Lage, die Bücher zu finden, es war quasi unsere Datenbank. Heute ist das kaum noch vorstellbar“, schmunzelt er. Diese Kataloge wurden jahresaktuell veröffentlicht, „tagesaktuell war da natürlich nichts zu machen“.

Der Weg war lang, bis man dank des Internets auf eine Online-Datenbank zugreifen konnte. Zuvor kamen noch Anfang der 1990er-Jahre CD-Roms auf, auf die die Daten gespielt werden konnten. Besold: „Jetzt ist es natürlich viel einfacher, die Online-Datenbanken sind leicht und schnell zu aktualisieren.“

Friedliche Koexistenz zwischen „physischen“ Büchern und E-Books

Auch die Einführung der E-Books brachte eine Umstellung mit sich, das physische Buch hat plötzlich Konkurrenz erhalten. „Eines kann ich jedoch sagen: Verschwinden werden die normalen Bücher nicht“, ist sich der Buchhändler sicher. „Die E-Books haben damals ihren Marktanteil gefunden und dieser ist relativ stabil.“ Am Ende sei es „überspitzt formuliert eine Frage der Ideologie“: „Die einen schwören auf digitale Bücher, die anderen auf das Buch in der Hand – wozu ich auch mich zähle. Schlussendlich ist es aber egal, denn die Hauptsache ist: Es wird gelesen.“

Angesprochen auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) betont der erfahrene Buchhändler, dass diese in seiner Branche noch keine besonders große Rolle spiele. Eine Entwicklung, die sich Besold vorstellen könnte: „Vielleicht wird uns die KI künftig im Verkauf unterstützen, sodass beispielsweise kundenindividuell Vorschläge generiert werden können.“ Man sei diesbezüglich sehr offen und neugierig, was die Zukunft bringt. Die Buchhandlung Besold befindet sich seit 1841 in Familienbesitz.

Polizei im Wandel

Seit 1. September 1998 steht Daniela Puffing im Dienste der Polizei, 2017 wurde sie zur ersten Bezirkspolizeikommandantin des Landes ernannt. Sie kümmert sich darum, dass in St. Veit alles in geregelten Bahnen abläuft. Dabei ergab sich die Karriere bei der Polizei eher zufällig. „Das war nicht wirklich bewusst“, erzählt Puffing. „Ich habe auf einer Berufsinformationsmesse den Stand der Polizei Wien gesehen, ein Prospekt mitgenommen und beim Durchblättern habe ich festgestellt, dass sich das interessant anhört und mich beworben.“

Der Arbeitswandel macht sich auch bei der Polizei bemerkbar, über die vergangenen Jahre hat sich laut der Bezirkspolizeichefin einiges getan. „Vor allem in puncto Ausrüstung ging einiges voran, das betrifft zum Beispiel den Ausrüstungsschutz der Kleidung oder aber auch die Ausrüstung unserer Fahrzeuge“, weiß Puffing und spricht dabei von „Meilensteinen“. Ein wesentlicher Punkt bei der Arbeit sei heutzutage die IT. „Auch unsere technische Ausrüstung mit Computern und Programmen wurde und wird immer besser.“ Der größte Entwicklungsschritt sei aber hinsichtlich der Besetzung passiert. „Es gibt nicht nur mehr Generalisten, sondern vor allem auch Spezialisten, die wertvolle Arbeit zum Beispiel im Bereich der Internetkriminalität leisten.“

Daniela Puffing ist seit sieben Jahren Bezirkspolizeikommandantin
Daniela Puffing ist seit sieben Jahren Bezirkspolizeikommandantin © Montage/Markus Traussnig

Internetkriminalität sorgt für Umstrukturierung

Im Laufe der Jahre haben sich neue Kriminalitätsfelder aufgetan – wie die eben angeführten Cyberverbrechen. Als diese aufgekommen sind, musste sich auch die Polizei in der Hinsicht neu formieren. „Am Anfang hat es noch gereicht, wenn man auf Landesebene einen Ansprechpartner diesbezüglich hatte, da die Anzahl der Delikte noch vergleichsweise gering war.“ Das änderte sich jedoch rasch, man habe schnell erkannt, dass dies ein „Riesenwachstumsbereich“ ist. „So mussten einfach mehr Spezialisten her, auch in den Bezirken. Damit man auf kurzem Wege Ansprechpartner hat, die einen Fall auch direkt vor Ort übernehmen können“, meint die Bezirkspolizeikommandantin. Man sei bezüglich Cybercrime mittlerweile gut und professionell aufgestellt.

Auch der Einsatz von KI sei immer wieder Thema, diese finde allerdings konkret auf St. Veit bezogen noch keine nennenswerte Anwendung. Puffing: „Man befasst sich damit, ich habe Vorträge darüber besucht, aber hier wird sie zurzeit nicht eingesetzt.“ Vor allem für „Forschung und Entwicklung mit wissenschaftlichem Bezug wird sie wichtig werden“. Die KI werde allerdings bei Fällen, die hochspezifisches Wissen erfordern, an ihre Grenzen stoßen.