Die österreichische Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) und das BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) kürten gebäudeintegrierte Photovoltaik und besonders visionäre Konzepte. Als ein solches sahen die 38 Jurymitglieder den „Sonnenkraft Campus“, der gerade in St. Veit am Entstehen ist. Sie ehrten das Projekt mit einer Auszeichnung.
Kooperation zwischen innovativen Unternehmen
Errichter und Betreibergesellschaft ist das Unternehmen Vivatro GmbH, um welches herum dieser Campus entstehen wird. Kooperationspartner und Namensgeber ist die in der Nachbarschaft angesiedelte Sonnenkraft GmbH. Deren Produkte verwendet Vivatro als Spezialist für den Verbau von in Gebäuden integrierbarer Photovoltaik. Die Palette reicht von Elementen, die sich in Dächer einfügen, über farbige Fassadenmodule bis zu Thermo-PV-Verglasungen.
Sehr retro kommt sich vor, wer mit Diesel auf das Firmengelände fährt und zwischen E-Ladestationen und einer mit Photovoltaik ausgestatteten Ladestation für Busse einparkt. Links und rechts schnurren nur E-Motoren vorbei. Symbolhaft für den Wandel der Zeit: Gerade auf diesem Areal „dieselte“ es früher mächtig. Es beherbergte einst eine große Raststation samt Tankstelle. „Wir zeigen hier innovative Lösungen für Photovoltaik auf dem Campus und wollen weitere Unternehmen ansiedeln und Wissen bündeln“, erklärt Sabrina Blümel, zuständig für das Marketing bei „Vivatro“. Geschäftsführer Jürgen Hölbling sagt: „Der Sonnenkraft Campus ist ein Ort, wo die Energie der Zukunft ein Zuhause bekommt, wo Partnerschaft gelebt und Neugier gestillt wird. Wir freuen uns auf die Zukunft und darauf, was wir gemeinsam auf diesem Weg erreichen können.“
Seitens der Firma Sonnenkraft zeigt man sich stolz über den Innovationspreis: „Die Auszeichnung ist eine große Ehre für unser gesamtes Team und eine Anerkennung, dass innovative österreichische Produktion und Wertschöpfung von Bedeutung sind“, meint Marketingleiterin Dajana Scherr.
30-Meter-Büroturm als Aushängeschild
Der Campus besteht aus mehreren Teilen, die Ladestationen sind einer davon, das Gebäude, das bereits Vivatro beherbergt, wird um weitere Büroräume erweitert. Wo früher die Tankstelle war, wird sich künftig ein Grünbereich mit Sitzmöglichkeiten finden, als Ruhemöglichkeit und Outdoor-Empfangsbereich für alle, die auf das Gelände kommen. Eine Lagerhalle wird ebenso errichtet. Das wahrscheinlich signifikanteste Bauwerk wird ein Turm sein, 32 Meter hoch. Der „Skytower“ wird als Bürogebäude genutzt, für Schulungen, Schauräume und als Eventstandort. Geplant wurde der Campus vom St. Veiter Architekten Stefan Kogler mit seinem „Skape Architects“. Kogler plante unter anderem bereits das erste „Blackoutdorf“ des Bundeslandes.
Was die E-Mobilität betrifft, nutzt man die Gepflogenheiten, die aus ihrer Nutzung entstehen, für weitere Pläne: Wer etwa „auftankt“, der könnte währenddessen ein gastronomisches Angebot als Erweiterung der jetzt schon bestehenden „Sonnenkraft Lounge“ nutzen. Diese Idee will man längerfristig umsetzen. „Denn hinter dem Areal führt der Radweg vorbei, man könnte also das gastronomische Angebot auch nutzen, wenn man mit dem Rad vorbeikommt“, so Blümel. Einen Fahrradshop inklusive E-Bike-Verleih wird es ebenso am Standort geben.