Es ist kein allzu gewöhnlicher Schritt, den Apothekerin Bettina Heresch vor Kurzem gewagt hat. Die Grazerin verlegte ihren Lebensmittelpunkt von der Steiermark ins beschauliche Straßburg, um die örtliche Engel-Apotheke zu führen. „Ich wollte immer Landapothekerin sein, ich mag die kleinen Strukturen“, erzählt Heresch. „Man kennt die Leute, es ist alles sehr persönlich, ganz im Gegensatz zur Arbeit in der Stadt.“ Angesprochen auf den Unterschied zwischen Graz und der kleinen Bischofsstadt meint sie mit einem Lächeln: „Straßburg liegt jetzt auch nicht am Ende der Welt, ich bin nicht nach Grönland gezogen.“
Straßburg ist nicht ihre erste Apotheke
Bevor sie nach Straßburg kam, war Heresch hauptsächlich in Oberösterreich und der Steiermark tätig. „Mein Aspirantenjahr habe ich in Steyr absolviert, dann habe ich in verschiedenen Grazer Apotheken gearbeitet. 2003 habe ich meine eigene Apotheke in Niklasdorf eröffnet.“ Nach 15 Jahren folgte der Verkauf der Niklasdorfer Apotheke, Heresch war zuletzt in Trofaiach beschäftigt. „Plötzlich wurde mir angeboten, die Apotheke in Straßburg zu leiten“, erzählt die Pharmazeutin. Auch aufgrund ihrer Liebe zu Kärnten konnte sie das Angebot nicht abschlagen. „Kärnten war immer ein Traum-Bundesland von mir, vor allem aufgrund der Seen.“
Einlebensprozess in vollem Gange
Im neuen Umfeld hat sich die Steirerin bereits gut eingelebt, vor allem von ihren Mitarbeitenden ist sie angetan. „Es ist zwar noch etwas chaotisch, aber das Team ist sehr nett und engagiert.“ Ideen, wie man die Apotheke auf Vordermann bringt, hat Heresch ebenfalls. Sie möchte den Schwerpunkt auf alternative Medizin legen. Heresch: „Dazu will ich meine eigene Nahrungsergänzungsmittellinie und meine Pflanzenmischungen forcieren.“ Während ihrer Laufbahn habe sie sich großes Wissen angeeignet, das über die Schulmedizin hinausgeht. „Ich kenne mich auch sehr gut in der Komplementärmedizin und der Homöopathie aus.“
Wichtig sei es, ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen: „Wir haben zurzeit viele Produkte, die man in Werbungen sieht und die man prinzipiell in jeder anderen Apotheke kaufen kann, aber es gibt wenig Spezielles.“ Hier möchte Heresch ansetzen, um auf jeden Kunden individuell eingehen zu können.
Lobend hebt die Pharmazeutin die Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten hervor. Diese sei ihr bereits in den ersten Tagen in Straßburg besonders positiv aufgefallen. „Die Zusammenarbeit hat schon bei meinem Vorgänger wunderbar funktioniert. Das ist ein großer Unterschied zu den Apotheken, bei denen ich vorher gearbeitet habe. Das ist nie so problemlos gegangen“, betont Heresch abschließend und blickt mit Freude ihrer neuen Aufgabe entgegen.