Manchmal tut sich sogar das Christkind beim Beschenken schwer. Schnell kann es passieren, dass unter dem Baum Geschenke landen, die einem nicht unbedingt gefallen. Davon können einige Personen aus den Bezirken St. Veit und Feldkirchen ein Lied singen.
Zum Beispiel Skirennläuferin Elina Stary. Sie erinnert sich noch genau an ihr schlimmstes Weihnachtsgeschenk: „Ich war sieben Jahre alt und meine Cousine hat mir ein riesiges Paket geschenkt. Als ich es gesehen habe, habe ich mich total gefreut.“ Doch schon zogen sich Mundwinkel der Skifahrerin immer weiter nach unten: „Im Paket waren 15 weitere Pakete ineinander verpackt. Und im kleinsten, letzten Paket war ein Haargummi drin“, berichtet Stary.
Mittlerweile kann die Sportlerin darüber lachen. „Aber als Kind war ich schon sehr enttäuscht.“ Später gab es dann bessere Geschenke von der Cousine. Weihnachten feiert Stary übrigens zu Hause mit der Familie, aufgetischt wird jedes Jahr ein Raclette.
Frustrierendes Geschenk
Erik Schinegger hatte es in seiner Kindheit nicht leicht, was auch zu Weihnachten statt Freude oft Frustration auslöste. „Ich wollte unbedingt einen Traktor“, erinnert er sich an seine Zeit als Sechsjähriger: „Stattdessen habe ich eine Puppe aus Porzellan bekommen. Ich war so traurig, dass sich die Puppe mit voller Wucht gegen die Wand geschmissen habe. Sie war dann kaputt.“
Da seine Geschlechtsteile nach innen gewachsen waren, lebte Schinegger in seiner Kindheit und Jugend als Frau. Erst später erkannten Ärzte, dass er eigentlich ein Mann war. Doch der bekannte Ex-Skirennläufer hatte auch schöne Geschenke erhalten. Im Alter von zehn Jahren gab es ein sehnlichst erwünschtes Paar Ski: „Zuvor hatte ich nur gerade Ski, die ich selbst irgendwie bearbeitet habe. Aber damit sank ich immer im Schnee ein“, erzählt Schinegger: „Und als ich die spitzen, gebogenen Ski unterm Weihnachtsbaum sah, war ich sehr glücklich.“
Gute Miene zum bösen Spiel
Lebkuchen ist eigentlich immer ein passendes Genussgeschenk für die Liebsten. Fast jeder mag es – der Feldkirchner Künstler Gert Pallier zählt jedoch nicht zu den Verfechtern des Süßgebäcks. „Und dann bekomme ich plötzlich ein riesiges Lebkuchenhaus geschenkt, da muss man natürlich gute Miene zum bösen Spiel machen“, schmunzelt Pallier: „Ich habe so was in meinem Leben noch nie gegessen.“
Eine mehr als sinnvolle Verwendung für das Lebkuchenhaus wurde trotzdem noch gefunden: „Ich habe es dem Kinderheim in Waiern geschenkt, die hatten eine sehr große Freude damit“, lächelt der Künstler.
Unpassendes Geschenk
Auch Sängerin Julia Wastian aus Brückl kann von schlechten Weihnachtsgeschenken ein Lied singen. Als Teenagerin lag für sie unterm Weihnachtsbaum ein nicht ganz so passendes Päckchen: „Darin befand sich eine überdimensional große Kette. Sehr bunt und extravagant. Ich dachte mir wirklich, ob die Person glaubt, das sei mein Geschmack“, erzählt Wastian. Sie war damals 16 Jahre alt: „Es war nett gemeint, aber nicht ganz meinem Alter entsprechend.“ Die metallene Kette befindet sich heute noch verpackt in der Schmuckschatulle. Getragen hat sie die Sängerin nie.
Prächtig geschmückt ist dafür der Christbaum im Elternhaus. Wastian feiert dort im Kreise der Familie: „Wir essen Fondue und es gibt von mir sogar ein kleines, privates Weihnachtskonzert.“
Das falsche Kostüm - oder doch nicht?
Star-Koch Wini Brugger war als kleines Kind ein großer Fan des Indianerhäuptlings Winnetou: „Deswegen habe ich mir zu Weihnachten vom Christkind auch ein Indianerkostüm gewünscht – natürlich mit Pfeil und Bogen!“ Da seine Mutter Gewalt in jeglicher Form aber nicht unterstützte, legte sie Einspruch beim Christkind ein. „So lag unter dem Christbaum schließlich statt eines Indianerkostüms ein Kochkostüm“, lacht Brugger: „Das Kochkostüm ist dann wohl an mir picken geblieben.“
Der Star-Koch tischt am Heiligen Abend übrigens ein in Kärnten weit verbreitetes Weihnachtsgericht auf: „Die Selchwürstel dürfen nicht fehlen.“
Feuer und Flamme für ein Geschenk
Eine etwas andere Anekdote hat Bettina Knafl-Jannach zu berichten. „Als ich noch klein war, hab ich mir vom Christkind einen Pullover gewünscht“, lächelt die Althofner PR-Beraterin. Besagter Pullover sollte sich auch tatsächlich unter dem festlich geschmückten Christbaum einfinden. Bei der Bescherung kam es jedoch zu einem Missgeschick: „Die Sternspritzer leuchteten, ein Funke fiel allerdings genau auf mein Packerl und hat sich durchgebrannt.“ Schlussendlich war im Pullover ein Loch. „Ich war wirklich traurig, das war ein tolles Gewand. Aber es war eben ein feuriges Geschenk“, kann sie heute über das Mini-Inferno lachen.