Wie wird der Tourismus in Zukunft aussehen? Was sind die Hürden, die es zu bewältigen gibt? Sind Jobs in dieser Branche noch erstrebenswert? Vorweg: Expertinnen und Experten aus der Sparte sind überzeugt: ja! Und das aus mehreren Gründen.

Der Tourismus bleibt einer der zentralen Achsen in Gemeinden, er wird sich aber wandeln, prognostiziert Georg Overs, Tourismuschef der Region Villach–Faaker See–Ossiacher See. Nachhaltigkeit wird zum Stichwort, bei Anreisen das Thema sanfte Mobilität entscheidend. Shuttleservices sollten ausgebaut, die Werbung von Ausflugszielen digitalisiert werden. "Camping ist eine große Chance für den Tourismus, man könnte etwa mit Mobile Homes Campingplätze wetterfest machen", sagt Overs.

Regionalität wird wichtiger

Wird das Thema veganes Kochen in Zukunft eine wichtige Rolle im Tourismus spielen? Veganes Kochen könne ein Trend oder eine Küchenausrichtung sein, jedoch sei es nicht die Zukunft, sagt Hannes Müller vom Genießerhotel Die Forelle. Wichtig sei es, zu reduzieren, sich aber nicht nur auf eine Sache zu spezialisieren. "Die Zukunft der Küche ist, regional und an die Jahreszeiten angepasst einzukaufen."
Christoph Pignet, Manager in den USA, sieht im Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen. Ein Hebel wäre Ausbildung. "In den USA liegt sie in den Händen von Privatschulinstitutionen, wo der Kostenfaktor deutlich höher als bei den österreichischen Tourismusschulen ist", kritisiert er.

Persönlichkeit zählt

Kerstin Fritz, KTS Absolventin und seit mehreren Jahren Geschäftsführerin des Viersternehotels "VOCO" und des Kongresscenters Villach, sieht die Stadt durch die geografische Lage als touristisches Zentrum Kärntens. Seit 17 Jahren empfängt das "VOCO", früher bekannt als Holiday Inn, unterschiedlichste Zielgruppen. "Die Anforderungen in einem Hotel hängen stark vom Gästetyp ab." Wo der Geschäftsreisende auf einen reibungslosen, schnellen Check-in/Check-out Wert legt, freut sich der private Urlaubsgast über eine persönliche Begrüßung. "Eine gute Symbiose zwischen Digitalem und Persönlichem ist wichtig", sagt sie.

Bei Beratungen seien Mitarbeiter noch immer unverzichtbar, sagt die Personalchefin des Falkensteiner Schlosshotels Katharina Spanring. "Ich merke, dass viele Fachkräfte das Vertrauen in ihre Arbeitgeber verloren haben, dadurch fällt es manchen schwer, sich auf ein neues Arbeitsumfeld einzulassen." Dieses Image hänge der Tourismusbranche immer noch nach, weshalb man zukünftig versuchen wolle, die facettenreichen Seiten des Arbeitens im Tourismus hervorzukehren. Man könne mit offener Kommunikation, Wertschätzung, Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten Mitarbeiter durchaus motivieren und zurückgewinnen, ist Spanring überzeugt.