"Männer versuchten, Kinder mit Süßigkeiten anzulocken" – diese Schlagzeile sorgte in Osttirol gleich mehrmals für Aufsehen. Im Zeitraum von 15. bis 25. September meldeten ein Buslenker sowie zwei Mütter bei der Polizei, dass in Innervillgraten in drei Fällen Kinder von Unbekannten angesprochen worden seien beziehungsweise verdächtige Wahrnehmungen gemacht hätten. Nur wenige Tage später soll auch in Lienz ein unbekannter Mann drei Kindern Süßigkeiten angeboten haben. Diesbezüglich ermittelt nach entsprechenden Anzeigen die Polizei. „Die Eltern machen sich Sorgen, und die Polizei nimmt diese Sorgen ernst. Gewisse Schulbereiche werden verstärkt verstreift und Fahrzeuge, die zur Beschreibung der Kinder passen, überprüft“, sagt Jakob Ebner, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant. Er betont, dass man diesbezüglich ganzjährig Präventionsarbeit leistet. Wichtig sei, Beobachtungen umgehend der Polizei zu melden.
Vermeldet und verbreitet wurde etwa jener Fall in Innervillgraten auch im Internet – auf der Plattform Facebook. „Dadurch wird die Sache natürlich aufgebauscht“, sagt der Innervillgrater Bürgermeister Andreas Schett. Er sagt aber auch: „Es wird schon etwas dran sein.“ Vorsicht predigen nun ebenso die Schulen. Die Volksschule Michael Gamper in Lienz verschickte am Mittwoch eine Nachricht über den Messengerdienst „Schoolfox“ an alle Erziehungsberechtigten. Darin heißt es: „Wir sollen nicht in Panik geraten, mit den Kindern sprechen, sie belehren und keine Angst verbreiten – so die Polizei. Diesen Rat werden wir befolgen.“
Indes arbeitet die Polizei daran, den Sachverhalt zu klären. „Bis dato gibt es leider keine Hinweise“, sagt Ebner.
Michael Egger