Einige Lienzer werden die Pensionistin Brigitte Vergeiner noch von früher kennen. Sie hat eine Wäscherei betrieben. „Damals hatte ich schon viel mit den Bewohnern des Pflegeheimes zu tun“, erinnert sie sich zurück. Im Lienzer Altenheim geht sie auch heute noch ein und aus. Vergeiner ist über den Besuchsdienst zum Roten Kreuz gekommen. Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist ihr wichtig – und er gibt ihr Halt. „Ich besuche auch eine 101-Jährige“, sagt Vergeiner. Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung verweist sie auf die harten, aber herzlichen Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiele mit der Dame.

Organisationstalent

Doch der Besuchsdienst ist nicht die einzige Säule ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Sie leitet eine Gruppe bei der „Team Österreich Tafel“ – mit viel Leidenschaft. An zwei Wochenenden im Monat ist sie im Einsatz. Die Koordination der „Tafel“-Gruppen erfordert viel Geschick und Organisationstalent. Doch mittlerweile sind Brigitte Vergeiner und ihr Team bestens eingespielt, die Abläufe funktionieren. Das Angebot, kostenlose Lebensmittel zu beziehen, nehmen zwar schon viele Menschen an, es könnten aber mehr sein, wie Vergeiner sagt: „Viele verspüren noch immer Scham. Und viele haben auch nicht die Möglichkeit.“

Der persönliche Aspekt

© Sponsoren

Mehr zum Thema

Denn wer Artikel über die Tafel beziehen will, muss oft auch Zeit mitbringen. Doch diese Zeit vergeht meist wie im Flug – auch weil Brigitte Vergeiner und ihr Team zu den meisten Beziehern der Waren schon eine persönliche Beziehung aufgebaut haben. „Wenn jemand krank ist, frage ich nach, wie es geht. Der persönliche Aspekt ist bei meiner Arbeit wichtig“, sagt Vergeiner. Die gesellschaftliche Komponente und die Dankbarkeit, die sie spürt, sind ihr Antrieb – bei beiden Säulen ihrer Rot-Kreuz-Tätigkeit.