Vor allem effizienter soll die Beschneiung an den Skibergen Hochstein und Zettersfeld durch die 3-Millionen-Euro-Investition werden. Die Kleine Zeitung berichtete. Die Lienzer Bergbahnen bringen dafür 750.000 Euro aus dem eigenen Budget auf. Die Mehrheitseigentümer Tourismusverband und Stadt Lienz haben vereinbart je 625.000 Euro per Aktienzeichnung beizusteuern. Die restliche Million soll in Form einer Subvention vom Land Tirol kommen.

Gerlinde Kieberl ist skeptisch
Gerlinde Kieberl ist skeptisch © Brunner Images | Brunner Philipp

In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch ging es darum, den Beitrag der Stadtgemeinde Lienz abzusegnen. Und grünes Licht für die Finanzspritze gab es von allen Gemeinderäten – außer von der Gerlinde Kieberl (Grüne). "Angesichts der Budgetlage sollten wir darüber diskutieren, in welchem Ausmaß wir die Bergbahnen finanzieren", so Kieberl. Sie hat Sorge, dass sich die Gesellschaft zu einem "Fass ohne Boden" für die Stadtgemeinde entwickelt. Die Aufgaben der Kommune seien schließlich vielseitig.

"Gegenleistungen" des Verbandes

"Ich kann ruhigen Gewissens mitstimmen", sagte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ). Sie führte mehrere Argumente an. Vor allem eines dürfte wohl entscheidend sein. Zieht die Stadt nicht mit, ändert sich das Stimmverhältnis in der Aktiengesellschaft zugunsten des Tourismusverbandes. Die Stadt Lienz würde an Einfluss verlieren. Zum anderen kommt der Tourismusverband der Stadt Lienz bei anderen Projekten in der Stadtgemeinde entgegen.

Grundsatzdiskussion

Als Verteidiger der Bergbahnen rückte Christian Steininger (ÖVP) aus. Er ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Lienzer Bergbahnen und verwies darauf, dass die Skigebiete für den Lienzer Tourismus unabdingbar seien. Die Beschneiungsoffensive soll auch dafür sorgen, dass sich das Debakel aus dem Vorjahr, als ein Satirevideo über die Lienzer Bergbahnen viral gegangen ist, nicht wiederholt.

Gemeinderat Franz Theurl (Team Lienz), Vorsitzender des Aufsichtsrates, konnte an diesem Tag nicht Kontra geben – er war in seiner Funktion als Obmann des Tourismusverbandes bei einem Termin in Sillian. Seine Parteifreundin Ursula Strobl verwies aber auf das Alleinstellungsmerkmal des Hochsteines, mit den Ski direkt in die Stadt fahren zu können.

Eine Grundsatzdiskussion über die Lienzer Bergbahnen wollte Bürgermeisterin Elisabeth Blanik dann aber doch nicht zulassen. "Diese führen wir in der nächsten Sitzung unter Allfälliges, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende wieder da ist", so die Bürgermeisterin. Das Geld der Stadt Lienz wird aber fließen – die Hälfte noch heuer, die Hälfte im kommenden Jahr. Indes hofft man, dass die Seilbahn auf das Zettersfeld mittelfristig nicht zu erneuern ist. Die Verantwortlichen arbeiten derzeit daran, eine Konzessionsverlängerung zu erhalten.