Es ist einer der ersten heißen Sommertage in der Sonnenstadt. Das satte Grün der Wiesen sorgt für Bilderbuchidylle in Alt-Debant, beim Wohn- und Pflegeheim. Um Punkt 15.30 Uhr kehrt Katharina Pichler auf der Rikscha von der einstündigen Tour zurück. Sie fährt direttissima durch die große Glastür zurück ins Pflegeheim. Ihr Fahrgäste haben es genossen: die Idylle, das gemütliche Tempo – und die herrliche Frische des Fahrtwindes. Die Rikscha in den Osttiroler Pflegeheimen gibt es seit wenigen Wochen – und Pichler engagiert sich seit der ersten Stunde als Fahrerin.
Was man können muss? Man muss es mit Menschen können. Und als gelernte Sozialpädagogin kann sie das. Pichler fährt einmal in der Woche für eine Stunde. „Dabei kann ich ganz viele Glücksmomente schenken“, sagt sie. Die Nikolsdorferin spricht ab und zu mit ihren Fahrgästen über den Alltag, die Umgebung oder das Wetter. Und sie lässt sie in Stille genießen, wenn ihnen danach ist. Apropos Wetter: Heuer war es an vielen Tagen wechselhaft.
Pichler ist auch Ausbilderin
„Wir fahren meistens dennoch – im Notfall können wir ja irgendwo unterstehen“, sagt die Rikscha-Chauffeurin. Alleine ist sie mit ihren Fahrgästen nie – ein Begleiter mit einem normalen Fahrrad ist immer mit dabei. Schließlich soll es Hektik vermieden werden, wenn es etwa technische Probleme geben sollte. Pichler gibt übrigens auch Kurse für jene, die auch gerne Teil des ehrenamtlichen Rikscha-Teams werden wollen.
Michael Egger