Ins Kaffeehaus mit der Rikscha und sich den Wind um die Nase wehen lassen: Den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohn- und
Pflegeheime Lienz und Nußdorf-Debant wird dieses Vergnügen in Kürze zuteil. Es handelt sich um das vom Freiwilligenzentrum Osttirol initiiertes Projekt "Frischer Wind", das mithilfe der Lienzer Sparkassen Privatstiftung, Gamma3, Probike und der Stadt Lienz umgesetzt wurde.
Zum Start wird es einmal monatlich an Werktagen eine Rikschaausfahrt je Wohn- und Pflegeheim geben. Damit dieses Angebot ausgebaut werden kann, werden ehrenamtliche Chauffeure gesucht. "In einer so sportlichen Region wie Osttirol, bin ich überzeugt, dass wir genügend Mitmenschen finden werden, welche bereit sind, Senioren und dem Rikschaprojekt ihre Zeit zu schenken, um gemeinsame Erlebnisse zu
schaffen", so Simone Ortner-Trebo, Freiwilligenkoordinatorin für Osttirol.
Solche und ähnliche Rikschaprojekte gibt es seit 2012 in über 50 Ländern weltweit. Der Däne Ole Kassow hatte 2012 die Idee von "Cycling Without Age", wodurch Seniorinnen und Senioren mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit für Ausfahrten und so eine neue Art des Austausches und des Geschichtenerzählens bekommen haben.
"Für die Bewohner wird das Rikschaprojekt eine Abwechslung im Alltag bieten, es werden neue Erfahrungen gesammelt und Frischluft kann bequem getankt werden", ist Daniela Meier, Pflegedienstleistung
des Wohn- und Pflegeheimes Lienz, überzeugt.
Rikscha lässt die Herzen höher schlagen
Der Verein "Abenteuer Demenz" hat sein Know-how zur Verfügung gestellt, welches sich auf eine fünfjährige Rikschaerfahrung mit dem Projekt "Frischluftbrise", mit den Wohn- und Pflegeheimen in Innsbruck stützt. "Dieses gemeinsame Radeln lässt jedes Mal aufs neue Herzen höherschlagen und zaubert ein wundervolles Lächeln ins Gesicht aller Beteiligten", sagt Tatjana Pospisil, Geschäftsführerin von Abenteuer Demenz. Eine der ersten "Pilotinnen" wird Katharina Pichler sein, welche bei "Frischluftbrise" im Startteam war und sich schon freut, wenn es jetzt in Osttirol losgeht. Das Projekt wird künftig auf drei Rikschas ausgeweitet.
Bei der Projektpräsentation in der Lienzer Sparkasse waren die Vorstände der Privatstiftung Lienzer Sparkasse, Gabriele Lehner und Robert Weichselbraun sowie Bernhard Gugganig (Lienzer Sparkasse AG), Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, Brigitte Joast von der gleichnamigen Bäckerei und Matthias Prünster von probike Lienz dabei. Kathrin Abl, Margit Niederwieser und Daniela Meier vom Wohn- und Pflegeheims Lienz, Katharina Pichler, die erste Chauffeurin des Rikschaprojekts, Simone Ortner-Trebo vom Freiwilligenzentrum Osttirol, Franz Webhofer, Leiter der Bezirksaltenheime Lienz, Romeo Mühlmann von gamma3 sowie Annemarie Klaunzer vom Wohn- und Pflegeheim Nußdorf-Debant bekamen Lust, sich gleich selbst in die Rikscha zu setzen.