Lange musste die Jury nach der Zielankunft nicht zusammenstehen, denn die Lage war klar: Felix Gall wurde dem Reglement entsprechend mit der Zeit der besten Gruppe gewertet, obwohl er knapp 45 Sekunden nach den Schnellsten unter Schmerzen über die Ziellinie von Ritten gerollt ist. „Ich bin natürlich extrem frustriert und angefressen“, sagt Gall. Kurz vor dem Ziel waren die Positionskämpfe um den Tagessieg voll im Gange als Gall am Ende eines Kreisverkehrs das Rad auf Schottersteinen wegrutschte. Er knallte auf den Asphalt. „Ich bin um den Sieg mitgefahren und dann schafft man es nicht, kurz vor dem Ziel die Straße zu säubern“, sagt er und geht mit der Strecke hart ins Gericht: „Losgelöst von meinem Sturz hat so etwas bei einem UCI-Rennen nichts verloren.“ Der 25-Jährige wurde umgehend vom Teamarzt im Hotel behandelt. „Mir geht es soweit gut. Ich habe zwei Nähte am Ellenbogen bekommen und auch am Knie war eine tiefe Wunde. Da war nicht mehr genug Haut, um sie nähen zu können.“