Die Bürgerinitiative Feldring, die sich nach dem Aus der "Gletscher-Ehe" im Pitz- und Ötztal zuletzt auch gegen das nächstgrößere Seilbahnvorhaben in Tirol, die Skischaukel Sillian-Sexten, zeigt sich enttäuscht und wütend: "Während in der Steiermark angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der damit verbundenen Gletscherschmelze der Skibetrieb am Dachsteingletscher eingestellt wurde, geht man in Tirol den gegenteiligen Weg und möchte mit weiteren Erschließungen und immer größerem technischen Aufwand den ständig steigenden Temperaturen trotzen. Dass dabei wertvolle Naturräume zerstört werden, scheint den Betreibern und politisch Verantwortlichen wenig Kopfzerbrechen zu bereiten", sagt Gerd Estermann, Sprecher der Bürgerinitiative Feldring (BI).
Die Meldung vom Dachstein – die Kleine Zeitung berichtete – zeigte Wirkung: Allein von Freitag auf Samstag konnte die Initiative mehr als 2000 neue Unterschriften registrieren. Mehr als 170.000 Unterstützer hat die Petition für einen zeitgemäßen Gletscherschutz.
Neue Pläne sorgen für Protest
Den ersten internationalen Tag der Gletscher, der von der UNO für den 21. März proklamiert wurde, nimmt die BI zum Anlass, auf die Problematik einer unkontrollierten Verbauung hochalpiner Landschaften und der damit verbundenen Zerstörung wertvoller Naturräume aufmerksam zu machen. Geplant sei eine Protestaktion.
Die Befürchtung ist, dass versucht wird, die "Gletscher-Ehe" durch die Hintertür doch noch zu realisieren. Laut einer Aussendung der BI soll mit einer Gondelbahn, deren Bergstation nur wenige hundert Meter vom Ötztaler Gletscherskigebiet entfernt ist, der erste Schritt gesetzt werden. Darüber hinaus sollen auch am Gepatschferner, Tirols größtem Gletscher, zwei neue Liftanlagen samt den zugehörigen Pisten errichtet werden.
In den Landtagssitzungen am Mittwoch und Donnerstag, 23. und 24. März, will die Liste Fritz einen Antrag für einen "absoluten Gletscherschutz" stellen. "Wir erwarten, dass die Koalitionsmehrheit aus ÖVP und SPÖ den Antrag ablehnen wird", kommentiert Estermann.