Warum wurde die Wintersaison am Hochstein noch nicht gestartet? Mit dieser Frage wurde Gemeinderat Franz Theurl (Team Lienz) am Dienstagabend von Gemeinderat Christopher Handl (SPÖ) konfrontiert. Aber selbst Theurl, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Lienzer Bergbahnen ist, hatte darauf keine konkrete Antwort parat.
Nur soviel: "Das Skigebiet Hochstein wird am 23. Dezember aufsperren", sagte Theurl. Immerhin noch vor Weihnachten. Allerdings werden dann noch nicht alle Lifte in Betrieb gehen. Geplant ist vorerst nämlich nur die Eröffnung der Schlossbergbahn auf die Moosalm und der Tellerlift Taxermoos. "Die Familienabfahrt ist noch nicht beschneit worden", lässt Theurl wissen. Warum das so sei, wüsste er selbst nicht. "Es tut mir für die Bevölkerung sehr leid. Wir werden uns über die Qualifikationen der Betriebsleitung unterhalten müssen. Da wird kein Weg vorbeiführen", sprach Theurl Tacheles bei der Gemeinderatssitzung. Rückendeckung bekam er diesbezüglich überraschenderweise von der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ). Das ist deshalb ungewöhnlich, weil die beiden ansonsten kaum einer Meinung sind.
Gespräche wurden geführt
Gesagt, getan. "In den letzten zwei Tagen hat es konstruktive Gespräche mit Betriebsleitung gegeben", lässt Theurl am Donnerstag wissen. Hinter der "Betriebsleitung" stecken übrigens gleich mehrere Köpfe - Theurl hat also keine konkrete Person kritisiert. "Im Rahmen dieser Gespräche wurden alle Argumente auf den Tisch gelegt", sagt Theurl. Unter anderem sei aufgrund der äußerst milden Temperaturen eine technische Beschneiung nur eingeschränkt möglich gewesen. Hinzu kamen Lieferprobleme bei Elektronik-Teilen und der Personalmangel. Dadurch sei eine frühere Öffnung sowie Vollbeschneiung unmöglich gewesen. "Wir haben aus diesen Gesprächen unsere Schlüsse gezogen und werden dort, wo wir Verbesserungen brauchen, ansetzen. Das betrifft vor allem die schlagkräftige Beschneiung", sagt Theurl.
Ab 23. Dezember ist der Skibetrieb am Hochstein in jedem Fall gesichert. Das bestätigt auch Bergbahnen-Geschäftsführer Mario Tölderer. Vor allem die günstigen Temperaturen der letzten Tage habe man genutzt, um möglichst viel Schnee zu produzieren. Das würden auch die großen Schneehocker, die man aktuell am Hochstein sieht, zeigen. Diese warten nun darauf, verteilt zu werden.
Und auch die Frage, warum die Familienabfahrt noch nicht in Betrieb geht, ist schnell erklärt. Laut Tölderer wird hier nach einer Prioritätenliste gearbeitet. Demnach habe die Weltcuppiste inklusive Taxermoos die höchste Priorität. Die Weltcuppiste sei vor allem für anspruchsvolle Ski- und Snowboardfahrer geeignet, Taxermoos für Familien. Auf der zweiten Stelle der Prioritätenliste kommt die Sternalm, dann erst die Familienabfahrt. "Wir werden schauen, dass die Sternabfahrt so schnell wie möglich in Betrieb geht. Und wenn es weiterhin kalt bleibt, dann können wir auch die Familienabfahrt öffnen", verspricht Tölderer.