Als schönes, imposantes Gebäude bezeichnete 1997 bei der feierlichen Einweihung die Lienzer Gemeindechefin Helga Machne das "Dolomitencenter". Damals waren die Lienzer Sparkasse, die Giro-Credit und der Immorent AG Gesellschafter. Die Errichtungskosten lagen bei 150 Millionen Schilling. 25 Jahre gibt es das Gebäude also schon - als Geschäfts-, Büro-, Ordinations- und Wohnhaus. Die Eigentümerstruktur hat sich verändert. Inhaber ist aktuell die Dolomitencenter Verwaltungs GmbH.

Hinter dieser Firmenbezeichnung befinden sich als Gesellschafter die LBH Liegenschafts- und Beteiligungsholding mit 66,67 Prozent und die Lienzer Sparkasse AG mit 33,33 Prozent. Anzumerken ist noch: Die LBH setzt sich aus der Wohnbaugesellschaft Wohnungeigentum (25,42 Prozent) und aus der Dolomitencenter Verwaltungs GmbH (88,67 Prozent) zusammen. Soviel zum Konstrukt um die Eigentümer.

Martin Bergerweiß verweist darauf, dass nur mehr 60 Prozent an der Immobilie verkauft werden können
Martin Bergerweiß verweist darauf, dass nur mehr 60 Prozent an der Immobilie verkauft werden können © KK/Lienzer Sparkasse

Jetzt steht das Dolomitencenter zum Verkauf  - aber nicht als Ganzes. Der Dolomitencenter Verwaltungs GmbH gehören nur mehr 60 Prozent. "Der Rest wurde bereits im Laufe der vergangenen 25 Jahre veräußert, an Mieter, Ärzte oder Anleger, die Anteile als Renditeobjekt gekauft haben", sagt Martin Bergerweiß, Direktor der Lienzer Sparkasse. Eher kurios klingt es, dass das Zentrum mit einer verbleibenden Fläche von rund 3400 Quadratmetern auf der Plattform willhaben angeboten wird - als Einkaufscenter in Top-Frequenzlage und als ideales Investment mit hoher Rendite.

Ein rentables Geschäft

Ein Blick in die Bilanz 2021 weist für die 60 Prozent einen Gewinnvortrag von 2,8 Millionen Euro aus. Die Bilanzsumme liegt bei 4,7 Millionen Euro. Das Objekt ist aktuell voll vermietet. Der Verkauf sollte als Asset Deal erfolgen. Das heißt: Die Gesellschaft tritt als Verkäuferin auf. Möglich ist aber auch ein Share Deal - dabei verkaufen die Gesellschafter Beteiligungen.

Zu den Verkaufsgründen sagt Bergerweiß: "Es war schon von Anfang an dafür ausgerichtet, die Immobilie zu verwerten." Die aktuelle Entwicklung des Immobilienmarktes habe zur Verkaufsentscheidung geführt. Er findet an der geplanten Veräußerung nichts Besonderes: "Das ist ein normaler Vorgang".