"Willkommen in meiner Folterkammer", lacht Ulrich Mattersberger als er im zweiten Stock seines Hauses in Nußdorf-Debant angekommen ist. Wir stehen in seinem Sportzimmer, indem sich der 68-Jährige täglich "quält". Vier bis fünf Stunden radelt er auf seinem Ergometer und legt dabei rund 150 Kilometer pro Tag zurück. Den ersten Teil nach dem Aufstehen um halb fünf, den zweiten nach dem Mittagessen. Sonntage gibt es für ihn nicht. Mattersberger setzt sich auf eines seiner sechs roten Daum-Bikes und stellt die gewünschte Strecke ein. "Am liebsten fahre ich die 21. Etappe der Tour de France. Die ist sehr ausgeglichen, das Höhenprofil sagt mir zu", erklärt Mattersberger. Er steigt in die Pedale. Doch anstatt über die Champs-Élysées in Paris zu brettern, bleibt Ullrich Mattersberger in seinem Sportzimmer, öffnet die Balkontür und blickt hinaus auf die Lienzer Dolomiten. "Dieser Blick beflügelt mich", sagt der Sportler.