Ein Geschäft, in dem man einkaufen kann, ohne zu zahlen. Wer glaubt, dass es das nicht gibt, der irrt: Im Kostnixladen im Franziskanerkloster in Lienz kann man genau das tun. Ins Leben gerufen wurde er vor circa drei Jahren von Rita Eder-Engelbogen.
Als sie sich bei der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 engagierte, wurde ihr einmal mehr bewusst, dass es auch in Osttirol viele Menschen gibt, die Hilfe brauchen. Und so entstand einige Jahre später der Kostnixladen. Von Anfang an stand dabei ebenso der Gedanke der Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. "Das Kloster stellt uns dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung. Dafür sind wir sehr dankbar", sagt sie. Im Prinzip ist der Kostnixladen ein Lagerraum für Dinge, die abgegeben und kostenlos weitervermittelt werden. Und er steht für alle offen. Man kann nur bringen, nur holen – oder beides. Manche lassen eine freiwillige Spende da. "Dieses Geld kommt sozialen Zwecken zugute", sagt die Pensionisten.
Auch die Hilfsaktion für die Ukraine hat der Kostnixladen unterstützt. Außerdem werden zweimal im Jahr übrig gebliebene Sachen verpackt und "nach Rumänien gebracht", sagt die 66-Jährige, die gerne mit dem Rad, zu Fuß oder mit den Skiern in Osttirols Bergen unterwegs ist.
Mittlerweile besteht das Team aus zwölf fleißigen Ehrenamtlichen. "Einzeln sind wir ein Puzzle, zusammen sind wir ein Ganzes", sagt Eder-Engelbogen. Als Heldin möchte sie aber nicht bezeichnet werden. "Wir tun einen Tropfen für die Welt", sagt sie. Aber aus vielen Tropfen bestehen bekanntlich ganze Weltmeere.