Wandern und Bergsteigern zählen schon lange zu den Hobbys von Gerhard Figl. Im Jahr 1999 entschied er sich deshalb, sich bei der Bergrettung Obertilliach ehrenamtlich zu engagieren. Initialzündung dafür war eine öffentliche Übung der Bergrettung. Zu dieser Übung konnten alle Interessierten erscheinen und sich die Tätigkeiten eines Bergretters ansehen. Danach war für Figl klar, er möchte Wanderern, welche in eine Notsituation geraten, helfen. Seit zehn Jahren ist er nun Ortsstellenleiter der Bergrettung Obertilliach, die aktuell 40 Mitglieder zählt.
„Bei der Bergrettung gibt es viele herausfordernde Momente. In Summe überwiegen aber jene, in denen man helfen darf und kann“, sagt der 48-Jährige. Eine besonders große Stütze ist die Kameradschaft. „Wenn ein Team Hand in Hand agiert und sich vollkommen aufeinander verlassen kann, stärkt dies die Motivation eines jeden Bergretters“, ist Figl überzeugt. Auch wenn die ehrenamtliche Tätigkeit viel Zeit in Anspruch nimmt, geht dies gut mit beruflichen und privaten zu handeln. Es ist wichtig, dass ein großes Team da ist, welches sich gegenseitig unterstützt. So wird die Last für den Einzelnen geringer.
Wenn Figl, der bei der Firma Loacker tätig ist, neben Arbeit und Bergrettung den Kopf freibekommen muss, findet man ihn am Rad oder im Kreise seiner Familie. „Es ist immer wichtig den Kopf freizubekommen. Ich ziehe mich meist gerne zurück und höre Musik, um runterzukommen“, sagt der 48-Jährige.
Ein großes Thema, das die Bergretter immer wieder zu Einsätzen ruft, ist dass viele Bergsteiger oft ihre Ressourcen unterschätzen. „An der Ausrüstung scheitert es heutzutage nicht. Fast jeder Bergsteiger ist top ausgestattet. Das freut mich natürlich. Der größte Faktor, warum viele in eine Notlage geraten ist, dass man die Route nicht ausgiebig plant und sich mit möglichen Gefahren auseinandersetzt“, mahnt Figl.
Sabrina Veiter