Sechs Meter ist die Stahlrampe lang, in 140 Metern Höhe über dem treibenden Fluss. Sechs Meter Zeit, um zu überlegen, ob man sich wirklich darauf einlassen möchte. Dann tritt man vor an die Kante, atmet durch und springt. Springt ins Leere. 40 Meter freier Fall, bevor das dynamische Kletterseil greift und man über den Tauernbach in Matrei hinweggleitet. Ein Teufelssprung. "Das ist ein Gefühl von Freiheit", lacht Gernot Steiner.
Er ist Schöpfer und Betreiber des "Teufelssprung" in Matrei, einer alpinen Riesenschaukel, die ab Freitag, 22. Juli, um 13 Uhr in Betrieb geht. "Ich bin beruflich auch oft in der Höhe, arbeite an Freileitungen, da ist mir die Idee gekommen", erzählt der Matreier. Drei Jahre hat es zwischen der Vision und der Umsetzung gedauert. Behördliche Wege mussten zurückgelegt, naturschutzrechtliche Genehmigungen eingeholt, die Löcher in den Felsen gebohrt, die Rampe befestigt, die Seile über 150 Meter gespannt und die Statik überprüft werden. Der Name der Anlage, die als Familienprojekt der Steiners geführt wird, leitet sich vom Wort "Felssprung" ab und wurde um den "Teufel" erweitert.
Das waghalsige Erlebnis kostet pro Sprung 120 Euro. Zwischen 16 und 18 Jahren ist der Stunt nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten erlaubt. Und für jeden, der auf der Rampe verständlicherweise zögert, gibt Steiner mit: "Bei den ersten Proben ist bis jetzt noch jeder gesprungen und bereut hat es keiner."