Bekannte Phänomene wie Temperaturanstieg, Trockenperioden oder Wetterextreme beeinflussen die alpinen Bergwälder stark und so kommt es immer öfter zu großflächigen Waldzerstörungen durch Stürme, Schädlinge oder Schneebruch. Dies wirkt sich wiederum verheerend auf die Schutzwirkung des Waldes aus. "Diesen Herausforderungen stellen sich alle Alpenregionen und deshalb haben wir im Rahmen des Tiroler ARGE ALP-Vorsitzes das Projekt 'klimafitte Baumarten' gestartet", erklärt Landeshauptmann Günther Platter. Auf Initiative Tirols werden in den Regionen der ARGE Alp jeweils 500 klimafitte Bäume gepflanzt. Der Tiroler Anteil wurde bereits gesetzt und im Osttiroler Untertilliach gepflanzt. Die Tiroler Forstgärten unterstützen die Regionen mit Bäumchen aus heimischer Zucht. Zu den klimafitten Baumarten zählen beispielsweise Eichen, Ahorn oder Lärchen.

"In dicht besiedelten Alpentälern stellen Schutzlücken eine besondere Gefahr für die Bevölkerung dar und verschlechtern die Sicherheitslage des Lebensraumes massiv. Daher ist eine vorausschauende und naturnahe Gebirgswaldbewirtschaftung zur Stabilisierung und eine Anreicherung der Wälder mit Mischbaumarten extrem wichtig. Die Nachfrage nach trockenheits- und wärmetoleranten 'klimafitten' Baumarten steigt rasant an", weiß Platter.

ARGE ALP forciert Erfahrungs- und Wissensaustausch

Aus diesem Grund forciert das Land Tirol im Rahmen des ARGE-ALP-Projekts "Klimafitte Baumarten" einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit den weiteren neun ARGE-ALP-Ländern und intensiviert die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer in der Alpenregion. Mit einer Gesamtbevölkerung von rund 26 Millionen Menschen auf einer Fläche von 142.366 km2 zählt die ARGE ALP zu den größten Bündnissen Europas. "Die ARGE ALP ist das verbindende Glied der zehn Länder im Alpenraum mit all seiner Schönheit, aber auch mit seinen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der sich wiederum grenzüberschreitend auf unsere Wälder auswirkt."

Die durch den Klimawandel bedingten höheren Temperaturen bewirken bei Bäumen sogenannten Trockenstress, der sie anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer und Krankheiten macht. Fichten, die unterhalb von 1000 Metern wachsen, leiden dabei besonders. Umso wichtiger ist es, für eine Durchmischung der Wälder mit verschiedenen Baumarten zu sorgen.