Herbert Oberhauser kennt in Osttirol jeder, der sich einmal mit der Feuerwehr beschäftigt hat. 15 Jahre lang war er als Bezirkskommandant der Feuerwehrler Nummer eins im Bezirk, ehe er im Vorjahr den Stab an Harald Draxl übergab. Bereits zuvor war der Oberlienzer seit 1993 Kommandant der Feuerwehr Oberdrum. Doch sein Weg bei der Blaulichtorganisation begann viel früher. "Mein Vater war Kommandant der Feuerwehr Oberdrum, da war es nur logisch, dass ich 1972 mit 16 Jahren auch beitrete", erklärt Oberhauser. Mit großem Interesse und Engagement belegte der junge freiwillige Helfer viele Kurse und legte mit dem goldenen Leistungsabzeichen die "Feuerwehrmatura" ab. Der hauptberufliche Vermessungstechniker arbeitete sich in der Blaulichtorganisation stetig voran, wurde wie sein Vater Abschnittskommandant, ehe er schließlich 2006 zum Bezirksfeuerwehrkommandant gewählt wurde.
Oberhauser, der sechs Jahre lang das auch Amt des Oberlienzer Bürgermeisters bekleidete, scheute nie die Verantwortung: "Mir gefiel es, das Sprachrohr des Bezirks zu sein." 200.000 Kilometer spulte er in den Jahren seiner Bezirkskommandantschaft mit dem Auto ab, um an Landessitzungen teilzunehmen. "Ich fuhr zu Mittag weg, kehrte nach Mitternacht retour und ging am nächsten Tag arbeiten", erzählt Oberhauser. Mit dem Zählen der Wochenstunden für die Feuerwehrarbeit hörte er irgendwann auf. Bei Großeinsätzen war er stets als Berater vor Ort.
Den schlimmsten Moment seiner 50-jährigen Feuerwehrkarriere erlebte er als Einsatzleiter in Oberdrum. „Bei einem Gebäudebrand kam ein Mann ums Leben und ich war derjenige, der ihn fand. Das musste ich erst verarbeiten.“ Seine schönsten Momente waren die zahlreichen Erfolge der Osttiroler Feuerwehren aber auch die außergewöhnliche Kameradschaft innerhalb der Blaulichtorganisation. Vor wenigen Tagen wurde Oberhauser die Ehrenmitgliedschaft für ein Leben im Zeichen der Feuerwehr verliehen.