"Wir wollen das vermarkten, was in unserer Region vorhanden ist, anstatt uns ausschließlich den Vorgaben des Großhandels zu unterwerfen", freut sich Leonhard Mair, Geschäftsführer der Villgrater Bergfleisch GmbH, anlässlich der Baubesprechung vergangene Woche. Andreas Schett steht ihm als zweiter Geschäftsführer zur Seite. Derzeit hat die Gesellschaft zehn Gesellschafter. Insgesamt sollen rund 700.000 Euro in das Projekt fließen. In der Anfangsphase ist der Betrieb auf die Lohnschlachtung sowie den Verkauf von etwa 60 Rindern pro Jahr ausgerichtet, nach und nach soll die Kapazität ausgeweitet werden. Zwei bis drei Fachkräfte sorgen für die stressfreie Schlachtung sowie die fachgerechte Zerteilung.
Schett betont die Vorteile für die Landwirte, die daraus entstehen: "Extensive Landwirtschaft und viele unterschiedliche Tierarten und Tierrassen sind für unsere Region typisch, aber im Großhandel nicht unbedingt gefragt. Deshalb ist es wichtig, die Direktvermarktung zu stärken und ein Kreislaufsystem zu entwickeln, von dem die klein strukturierte Landwirtschaft und die Kunden gleichermaßen profitieren", sagt Schett. Durch die kurzen Transportwege, der Schlachtung und Verwertung vor Ort sowie den zentrierten Verkauf können die Landwirte höhere Preise erzielen. Und: "Ein Stück Fleisch von einem Tier, das artgerecht gehalten und stressfrei geschlachtet wurde, schmeckt einfach besser", davon sind Mair und Schett überzeugt.