"Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen", steht auf der Homepage vom Gasthaus Marinelli. Und so eine ist sie auch: das Drive-in in Dölsach. Thomas Glanzer hat das bei Fast-Food-Ketten beliebte Angebot auf das Gasthaus umgemünzt: "Es funktioniert eigentlich wie bei einem McDonald's. Wir haben eine eigene Schautafel. Man bestellt per Anruf und muss nie aus dem Auto aussteigen." Bereits beim Probelauf waren die Kunden hellauf begeistert.

Im Marinelli gehörte man überhaupt zu den Vorreitern in Sachen Take-away. "Seit 2013 gibt es bei uns die Speisen auch zum Mitnehmen. Im ersten Lockdown waren wir dann die Ersten beim Ausliefern." Belohnt wurde dies bereits mit dem ersten Platz bei den Tiroler "Gastro-Lockdownheroes". Auf der Drive-in-Karte stehen Klassiker wie Schnitzel, Burger, Pizza oder auch ein eigenes Kindermenü. Für die Premiere hat Glanzer eine eigene Video-Anleitung gefilmt, damit beim Drive-in alles rund läuft.

Vier Fünftel fallen weg

Für den Tenne-WirtFranz Brunner in Lienz fällt das Resümee nach den ersten Tagen nicht schlecht aus, aber: "Dafür, dass wir nur auskochen dürfen, bin ich zufrieden. Obwohl viele Firmen bestellen, macht das nur ein Fünftel des Geschäfts aus." Er wäre froh, am 13. Dezember wieder öffnen zu dürfen, glaube aber nicht, "dass bei der Gastro heuer noch etwas passiert". Trotzdem habe es bereits Anfragen für Catering bei ihm gegeben.

Im Lienzer Restaurant Lotus läuft zumindest ein Geschäft super: "Seit Dienstag gibt es bei uns auch Weihnachtskekse zum Mitnehmen und die sind sehr gefragt." Das Abendgeschäft laufe hingegen verhalten. "Man merkt, dass die Stadt relativ leer ist. Zu Mittag haben wir zumindest die Abo-Essen", sagt Hanin Alsaleh.

Seit 1. Lockdown beibehalten

Hannes Unterweger vom Gasthof Aue in Assling fing im ersten Lockdown mit dem Abholservice an: "Wir haben das seither so beibehalten und es wird immer noch angenommen. Jeden Freitag gibt es eigene Burgerkreationen. "Unter der Woche habe ich meine Abo-Gäste und biete eine Wochenkarte an. Mehr abgeholt wird am Wochenende."

Hannes, Maria, Nadia und Christine Unterweger (von links)
Hannes, Maria, Nadia und Christine Unterweger (von links) © KK/Privat

Abo-Menüs zum Mitnehmen gibt es auch beim Gasthof Kantschieder in Abfaltersbach. Für Küchenchef Mario Schett ist es eine schwierige Zeit: "Unter der Woche kann ich mit den Abos abschätzen, wie viel abgeholt wird. Bereits im vorigen Lockdown war das immer ungewiss am Wochenende." Daher überlegt Schett, ob er seine Abholzeiten so beibehält.

Anders beim Dolomitenhof in Tristach: "Unter der Woche ist bei uns fast nichts los. Die Bestellungen konzentrieren sich auf den Sonntag", sagt Thomas Winkler. Die Sonntagsgerichte werden immer auch auf Social Media beworben. Dieses Wochenende gibt es noch einmal die Möglichkeit auf ein Gansl-Essen. Auch Beef Tatar steht auf der Karte.

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